Österreich Wirtschaft wächst noch langsamer als erwartet

Stahl bei der Salzgitter AG
Das Wachstum soll in Österreich zwar weiter zurückgehen, der Arbeitsmarkt aber stabil bleiben.

Die EU-Kommission hat die Wachstumsaussichten für Österreich und die Eurozone in ihrer neuesten Wirtschaftsprognose am Donnerstag leicht abgesenkt. Österreichs Wirtschaft soll 2020 demnach nur mehr um 1,4 Prozent wachsen, zuletzt wurde von 1,5 Prozent ausgegangen.

2021 nicht besser

Im Euroraum wird nur mehr ein Wachstum von 1,2 Prozent erwartet, eine Absenkung von 0,2 Prozentpunkten gegenüber der Sommerprognose. Für die gesamte EU ist die Aussicht auf ein Plus von 1,4 Prozent gegenüber der letzten Prognose im Sommer hingegen bestätigt worden. Ein Wachstum in dieser Höhe wird in der EU ebenso für heuer und das Jahr 2021 erwartet.

Schon in der Sommerprognose waren die Wachstumsaussichten für Österreich und die Eurozone gegenüber der Frühjahrsprognose leicht gesenkt worden. Heuer soll die Wirtschaft in Österreich um 1,5 Prozent wachsen, 2021 wie im kommenden Jahr um 1,4 Prozent. In der Eurozone wird heuer ein Wachstum von 1,1 Prozent erwartet und 2021 ebenso wie 2020 ein Plus von 1,2 Prozent.

Robuster Arbeitsmarkt

Immerhin wird aber mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit gerechnet, wie die EU-Kommission am Donnerstag mitteilte. Die Arbeitsmärkte sollen demnach „robust“ bleiben. Allerdings fördern die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen das Wachstum weit weniger als zuvor, und die Unsicherheit ist hoch. Dies treffe vor allem das verarbeitende Gewerbe, das außerdem strukturelle Veränderungen durchlaufe. „Der europäischen Wirtschaft könnte daher eine längere Phase mit gedämpfterem Wachstum und geringer Inflation bevorstehen“, teilte die Kommission mit.

Verschiedene Risiken könnten dazu führen, dass das Wachstum hinter der Prognose zurückbleibt, warnt die Kommission. Sollten die Unsicherheit oder die handels- und geopolitischen Spannungen steigen, könnte das Wachstum gedämpft werden. Auch eine unerwartet starke Konjunkturabschwächung in China wird als Gefahr genannt. Zu den geographisch näherliegenden Risiken zählen ein ungeregelter Brexit und die Gefahr, dass die Schwäche des verarbeitenden Gewerbes stärker auf die binnenorientierten Branchen ausstrahlt.

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