Ölkonzern Exxon Mobil klagt gegen eigene "aktivistische Investoren"

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Die Gruppen Follow This und Arjuna Capital pochen auf Klimaziele, der Konzern sieht darin eine "extreme Agenda" und zieht vor Gericht.

Der weltgrößte private Ölkonzern hat Ärger mit seinen eigenen Investoren. Denn „aktivistische Investoren“ wollen das Unternehmen dazu bringen, sich verbindliche Klimaziele zu setzen. Exxon Mobil sieht darin eine „extreme Agenda“, die seine Möglichkeiten gefährden, Gewinn zu erwirtschaften. Der Konzern will auf gerichtlichen Weg erreichen, dass der Antrag von der Abstimmungsliste seiner Aktionärsversammlungen im Mai gestrichen wird.

Das Ziel sei, "Exxon Mobil dazu zu zwingen, sein Kerngeschäft zu ändern oder es ganz aufzugeben", begründete der Konzern in seinem Antrag.  Es handle sich dabei um einen Missbrauch von aktivistischen Investoren, die nur minimale Anteile halten würden. Diese wären nicht an einer langfristigen Wertsteigerung interessiert, sondern würden versuchen, ihre weltanschaulichen Ziele auch zum Schaden der anderen Anteilseigner durchzusetzen.

Mark van Baal von Follow This argumentiert hingegen, dass Exxon seine Aktionäre von der Ausübung ihres Wahlrechts abhalten wolle. Eine Ausrichtung, die eine Erreichung der Klimaziele unterstützt, würde langfristig die Profitabilität des Unternehmens sicherstellen und wäre durchaus im Interesse der Investoren.

Exxon Mobil hat sich das Ziel gesetzt, bis 2050 bilanziell, also bei gegengerechneten Kompensationsmaßnahmen, klimaneutral zu sein. Das betrifft aber nur die eigenen Emissionen und nicht die Treibstoffe, die das Unternehmen verkauft, kritisieren Follow This und Arjuna Capital. Exxon-Chef Darren Woods ist ein erklärter Gegner davon, dass diese Emissionen den Unternehmen zugerechnet werden, weil sie technisch nicht dort entstehen – der Treibstoff wird ja von den Endverbrauchern verbrannt.

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