ÖBB übernehmen deutsche Regionalbahn Go-Ahead samt 1.000 Mitarbeitern

ÖBB übernehmen deutsche Regionalbahn Go-Ahead samt 1.000 Mitarbeitern
Go-Ahead Deutschland ist mit ihren zwei Betriebsgesellschaften in Bayern und Baden-Württemberg ein wichtiger Akteur im deutschen Schienenpersonennahverkehr.

Die ÖBB kaufen sich in Süddeutschland ein. "Die ÖBB-Personenverkehr AG übernimmt dabei die Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland GmbH, die weiterhin als eigenständige Gesellschaft operieren wird. Nach dem heute erfolgten Signing, der Unterzeichnung des Kaufvertrags, müssen bis zum Closing, dem Abschluss der Transaktion, unter anderem noch wettbewerbsrechtliche Genehmigungen abgewartet werden. Das Closing wird noch in 2023 erwartet. An den aktuellen Angeboten und Fahrplänen ändert sich bei Go-Ahead Deutschland nichts. Über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart", heißt es in einer Aussendung.

„Die ÖBB setzen mit dem Kauf von Go-Ahead Deutschland den eingeschlagenen Internationalisierungskurs konsequent fort. Schon heute sind die ÖBB international unterwegs – als führender Anbieter von Nachtzügen in Europa und als zweitstärkste Güterbahn der EU, die in 18 Ländern aktiv ist. Wir sehen in Süddeutschland gutes Potenzial, im Personenverkehr noch stärker zu wachsen,“ sagt ÖBB-Chef Andreas Matthä.

Wachstum der ÖBB in Süddeutschland

"Go-Ahead Deutschland hat aktuell rund 1.000 Mitarbeiter:innen und ist mit ihren zwei Betriebsgesellschaften in Bayern und Baden-Württemberg ein wichtiger Akteur im Schienenpersonennahverkehr. Sie betreiben mit insgesamt 144 modernen elektrischen Triebzügen Regionalzugverkehre im Auftrag des Landes Baden-Württemberg und der Bayrischen Eisenbahngesellschaft", heißt es weiter.

Das Geschäftsgebiet der Go-Ahead Deutschland biete "die ideale Möglichkeit für den Markteintritt und das künftige Wachstum der ÖBB in Süddeutschland. Vom eingebrachten Know-how der ÖBB sollen vor allem die Fahrgäste im deutschen Nahverkehr profitieren. Die ÖBB Personenverkehr AG fährt aktuell täglich 4.400 Nahverkehrszüge pro Tag in Österreich mit einer Pünktlichkeit von 95,5 Prozent im Jahr 2022 und transportiert rund 210 Millionen Fahrgäste im Nah- & Regionalverkehr pro Jahr."

„Wir sehen den Kauf von Go-Ahead Deutschland als Investition in die Zukunft und damit als Zukunftspartnerschaft. Das Ziel ist klar: wir wollen gemeinsam in Deutschland wachsen“, sagt Sabine Stock, Vorständin der ÖBB-Personenverkehr AG. „Go-Ahead Deutschland wird ihre bisherige Eigenständigkeit bewahren und gleichzeitig von der Expertise und dem Know-how der ÖBB-Personenverkehr AG profitieren.“

Das Unternehmen

Die 2014 gegründete Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland GmbH ist eine Tochter des britischen Unternehmens Go-Ahead Group Ltd. und unterhält in Deutschland zwei Betriebsgesellschaften in Bayern und Baden-Württemberg. Die Go-Ahead Baden-Württemberg GmbH mit Sitz in Stuttgart wurde im Februar 2017 gegründet und betreibt seit 2019 fünf regionale Schienenstrecken mit über 700 Streckenkilometern. Mit jährlich rund 10 Millionen Zugkilometern befährt Go-Ahead Baden-Württemberg das Stuttgarter Netz mit der Remsbahn, Residenzbahn, Filstalbahn und Frankenbahn sowie die Murrbahn.

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