ÖBB: Neue Milliarde für neue Züge

Cityjet
Ab Dezember 2015 sollen die ersten Garnituren unterwegs sein, bis Februar 2018 alle. Anschaffungskosten belaufen sich auf 590 Mio. Euro.

ÖBB-Pendler fahren ab Ende 2015 bequemer: Dann werden die alten S-Bahn- und Regionalzug-Garnituren zum Teil durch neue Züge ersetzt. Insgesamt hat die Bahn 101 „Cityjets“ um insgesamt 590 Millionen Euro bei Siemens bestellt. Davon ersetzen 31 Züge alte S-Bahnen im Großraum Wien, Niederösterreich bekommt 31 neue Regionalzüge, die Steiermark 18 und Oberösterreich 17 Stück. Sie werden bis Februar 2018 ausgeliefert.

Ein Teil der alten Schnellbahngarnituren, die bereits 40 Jahre Jahre lang auf Schiene sind, bleibt den Pendlern allerdings erhalten, denn derzeit sind noch 119 in Betrieb. Um sie zu ersetzen, müssten – so ÖBB-Chef Christian Kern bei der Präsentation des ersten Zuges im deutschen Siemens-Werk in Krefeld – weitere Garnituren gekauft werden.

Bilder: Der neue Cityjet

ÖBB: Neue Milliarde für neue Züge

ÖBB Cityjet
ÖBB: Neue Milliarde für neue Züge

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ÖBB: Neue Milliarde für neue Züge

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ÖBB: Neue Milliarde für neue Züge

Der neue Cityjet der ÖBB
ÖBB: Neue Milliarde für neue Züge

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ÖBB: Neue Milliarde für neue Züge

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ÖBB: Neue Milliarde für neue Züge

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ÖBB: Neue Milliarde für neue Züge

ÖBB Cityjet
ÖBB: Neue Milliarde für neue Züge

ÖBB-Chef Christian Kern und Verkehrsministerin Dor…

Intercity

Vor dem Kauf weiterer Regionalzüge muss die Bahn aber über eine weitere Großinvestition in ihren Fuhrpark entscheiden. Die ÖBB müssen im Fernverkehr, so Kern, ihre Intercity-Flotte ersetzen, die rund 35 Jahre auf dem Buckel hat und mit der die Kunden zunehmend unzufrieden werden. Die neuen ICs kosten – hatte Kern bereits im Frühjahr im KURIER-Gespräch vorgerechnet – mindestens 800 Mio. Euro. Einschließlich des derzeit laufenden Kaufs von weiteren neun railjet-Garnituren um 150 Mio. Euro dürfte sich der Investitionsbedarf für den Fernverkehr bis 2020 auf eine Mrd. Euro summieren.

Details für die Beschaffung der neuen Fernzüge-Flotte stehen zwar noch nicht fest, an ihrem Aussehen wird aber schon gearbeitet. Kern hat bereits ein Londoner Designer-Büro engagiert, das die Innenausstattung der ICs entwerfen soll.

Das Innenleben der meisten Cityjets wird übrigens in Österreich fertiggestellt: 80 Züge werden in der ÖBB-Werkstätte Wien/Jedlersdorf fertig montiert. Insgesamt beträgt die österreichische Wertschöpfung laut Siemens 20 Prozent, denn die Drehgestelle (Radsätze) kommen aus dem Siemens-Werk in Graz.

Seine eigene berufliche Zukunft plant Kern offenbar noch langfristiger als neue Züge. „Mir gefällt mein Job“, dementierte er neuerlich Gerüchte, er könnte OMV-Chef werden. „Schön wäre es, wenn ich in meiner jetzigen Funktion den Semmeringtunnel eröffnen könnte“, wünscht sich der 48-jährige Bahnchef. Den Einwand eines Journalisten – „Den Semmeringtunnel können Sie auch als Bundeskanzler eröffnen“ – kommentierte Kern, der mehrfach als künftiger SPÖ-Kanzler-Kandidat gehandelt wurde, nicht.

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