Oberbank spürt die gute Stimmung der Wirtschaft

Interview mit Franz Gasselsberger, Generaldirektor der Oberbank.
Das Institut wächst im Kreditgeschäft stärker als der Markt. Die Filial-Expansion wird fortgesetzt.

Zum siebten Mal in Folge konnte die Linzer Oberbank einen Rekordgewinn einfahren. Mit 181,3 Mio. Euro stieg der Überschuss im Vorjahr um 8,9 Prozent zu 2015. "Das Jahr ist überraschend gut gelaufen, aber es war sicher nicht Glück und Zufall", sagte Bankchef Franz Gasselsberger bei der Präsentation der Zahlen. "Wir arbeiten unsere ‚Strategie 2020‘ konsequent ab. Wie bei einem Marathonlauf kommt es darauf an, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren."

Ein Ziel sei es, sich auf die Digitalisierung der Wirtschaft vorzubereiten. "Wir sind gefordert, neue Geschäftsmodelle der Kunden zu verstehen, um zu erkennen, ob sie ein Risiko oder eine Chance darstellen", sagte Gasselsberger. Dazu würden die digitalen Kompetenzen im Haus aufgebaut werden.

Weniger Vorsorgen

Davon hängt dann auch ab, ob Darlehen vergeben werden. Im Vorjahr wuchs die Kreditsumme um 7,4 Prozent, während der heimische Gesamtmarkt stagnierte. Zugleich konnten die Risikovorsorgen auf 25 Mio. Euro halbiert werden. "Das Kreditrisiko im Griff zu haben, ist das Wichtigste."

Gasselsberger führte diese Entwicklung auf die gute Stimmung der Wirtschaft zurück – "trotz aller politischen Unstimmigkeiten. Die Unternehmen investieren wieder."

Die Filialzahl stieg um sechs auf 159, heuer sind bis zu acht neue (zwei in Wien) geplant, bis 2020 sollen es 175 sein. "Es gibt eine positive Korrelation zwischen Filialzahl und Ergebnisentwicklung", so Gasselsberger.

Die Dividende je Aktie soll um 10 Cent auf 65 Cent steigen. Heuer werde "auf jeden Fall" eine Wiederholung der Vorjahreszahlen angestrebt. Im Juni werde die um 70 Mio. erweiterte Zentrale besiedelt.

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