Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck will die Schaffung der „Austrian Limited“ vorantreiben. Dabei handelt es sich um eine neue Kapitalgesellschaft. Zielgruppe sind Start-ups. Gestern wurden dazu die Gespräche mit Justizministerin Alma Zadic gestartet. Bei der Gründung soll weniger Stammkapital als bei einer GmbH nötig sein, da die auch oft eine Hürde für die jungen Neugründer ist.
Gedacht ist bei der Limited an 5.000 Euro. Verankert ist das Thema bereits im Koalitionspakt. Schramböck argumentiert gegenüber dem KURIER, dass damit eine unbürokratische Gründung mit Stammkapital-Ansparmodellen, digitalen Behördenwegen und Englisch als Amtssprache geschaffen werden soll. Gerade für internationale Investoren als auch für Mitarbeiter solle es die Möglichkeit für eine flexible Anteilsvergabe geben.
Skepsis bei Notaren
Notariatskammer-Präsident Michael Umfahrer sprach sich zuletzt im Start-up-Portal brutkasten.at gegen die Schaffung einer neuen Gesellschaftsform aus. „Denn bei den vorhandenen Kapitalgesellschaftsformen habe man „die Sicherheit, auf eine gesicherte Rechtssprechung und ein gutes rechtliches Fundament bauen zu können“.
Außerdem sei die Gründung einer GmbH bereits höchst unbürokratisch und kostengünstig. Umfahrer verweist auf die sogenannte gründungsprivilegierte GmbH, bei der zu Beginn auch nur 5.000 Euro einbezahlt werden müssen.
Umfahrer plädiert im Gegenzug dafür, das Mindeststammkapital der normalen GmbH generell (von 35.000) auf 10.000 Euro abzusenken. Im Justizministerium betont man gegenüber dem KURIER, dass man Regelungen schaffen wolle, „die Rechtssicherheit bieten und den Schutz der Gründer, der Arbeitnehmer, aber auch der Gläubiger nicht vernachlässigen“. Österreich habe ein international anerkanntes hohes Niveau an Transparenz und Rechtssicherheit. „Und diesen Ruf werden wir erhalten, damit Österreich als Standort attraktiv wird und bleibt“, so das Ministerium. Zudem wird betont, dass die letzte große Reform im Kapitalgesellschaftsrecht bereits mehr als 100 Jahre her sei.
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