Nun deutliche Preissteigerung bei gebrauchtem Eigentum

Gebrauchte Eigentumswohnungen werden gerne gekauft.
In den Ballungszentren sind neue Eigentumswohnungen bereits so teuer geworden, dass nun die Nachfrage nach gebrauchten Wohnungen steigt.

Die höchste Preissteigerung gab es 2016 bei gebrauchtem Wohnungseigentum. Laut dem Immobilienpreisspiegel der Wirtschaftskammer stiegen die Preise in Wien in diesem Bereich um 5,6 Prozent auf durchschnittlich 2670 Euro pro Quadratmeter. Damit liegt die Bundeshauptstadt bei diesem Ranking hinter Innsbruck und noch vor Salzburg auf dem zweiten Platz der teuersten Städte.

Trend

Der Grund für diesen Trend ist leicht erklärt. Die Kosten für neue Eigentumswohnungen steigen seit Jahren. In Salzburg, Innsbruck und Wien müssen pro Quadratmeter durchschnittlich zwischen 3719 und 4132 Euro bezahlt werden. Eine 80 große Wohnung kostet etwa 320.000 Euro. Das können sich nur noch jene leisten, die ohnehin hohe Beträge anlegen wollen. In Wien sind viele daher auf gebrauchte Eigentumswohnungen umgestiegen.

Michael Pisecky, Geschäftsführer der s Real und Obmann der Wiener Fachgruppe der Immobilientreuhänder, rechnet nicht damit, dass dieser Trend von langer Dauer sein wird. Je kleiner die Preisdifferenz zwischen gebrauchten und neuen Immobilien, desto geringer wird auch der Anreiz, gebrauchte Wohnungen zu kaufen.

Laut Pisecky wird jede zweite Wohnung zur Geldanlage gekauft. Wobei sich kleinere Wohnungen besser eignen, weil sie leichter verkauft werden können. Angesichts der niedrigen Zinsen sind Immobilien nach wie vor eine beliebte Anlageform.

Preisgefälle

Auch das deutliche Preisgefälle zwischen den Städten ist geblieben. In Eisenstadt und St. Pölten kostet eine neue Eigentumswohnung knapp über 1800 Euro/m2. Eine gebrauchte Eigentumswohnung gibt es bereits ab 1291 Euro/m2.

Der Obmann des Immobilienfachverbandes, Georg Edlauer, macht die Anhebung der Betriebskosten für die Steigerung der Mieten in Ballungszentren verantwortlich. Im Verband der Gemeinnützigen Bauträger kann man das nicht nachvollziehen. Gemäß dem Immobilienspiegel kostete 2016 eine private Mietwohnung bei Neuvermietung pro Quadratmeter durchschnittlich 10,56 Euro brutto (inklusive Steuer). Bei den gemeinnützigen Bauträgern sind es etwa 7,50 Euro. Nach Berechnungen des Verbandes der Gemeinnützigen entfällt ein Großteil der Differenz auf den Entfall der Marktmiete im sozialen Wohnbau.

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