Dudenhöffer hat nun die Wertverluste der 30 meistverkauften Verbrenner und der 15 meistverkauften E-Autos in Deutschland gegenübergestellt. Ergebnis: Bei Verbrennern beträgt der Wertverlust nach 36 Monaten im Durchschnitt 29 Prozent vom Listenpreis. So beträgt etwa der Wertverlust beim Skoda Kodiaq nur 19 Prozent des Listenpreises und beim BMW 5er oder VW Passt stolze 40 Prozent.
"Die großen Unterschiede kommen durch unterschiedliche Incentives, Rabatte beim Neuwagenkauf, durch Modellneuerungen oder Facelifts zustande, die ältere Modelle 'abwerten', aber auch durch die unterschiedlichen Fahrzeugkategorien zustande", sagt Dudenhöffer. So sei die Gebrauchtwagen-Nachfrage bei Kleinwagen und SUV in der Regel deutlich größer als bei Fahrzeugen der oberen Mittelklasse oder Oberklasse.
Auf der Elektroseite ist der Wertverlust mit im Durchschnitt 32 Prozent zwar etwas höher. Allerdings dank der deutschen Umweltprämie schmilzt er auf im Durchschnitt 15 Prozent. Bei VW up, Porsche Taycan und Tesla Model 3 gibt es de facto keinen Wertverlust. Dudenhöffer weist aber darauf hin, dass sich mit Ende der Umweltprämien auch der Wertverlust normalisieren werde.
Überraschend ist für den Fachmann die Differenz zwischen dem VW up und dem Smart. Beides sind Kleinstwagen, die durch den hohen Prämienbetrag in Relation zum Kaufpreis erheblich gefördert wurden. Ohne Förderung wäre der Smart extrem in seinem Wertverlust empfindlich eingebrochen, während der VW Up elektrisch selbst ohne Förderung einen niedrigen Wertverlust verzeichnet.
Der Porsche-911-Effekt
Beeindruckend sei die hohe Wertstabilität der Tesla-Modelle, aber auch des Porsche Taycan. "Bei beiden Automarken wirkt die hohe Technikkompetenz und damit Technik-Tragfähigkeit der Fahrzeuge Wert-stabilisierend sein. Es ist fast eine Art Porsche-911-Effekt, den Tesla und der Taycan verbuchen kann." Die hohe Wertstabilität sei trotz großer Volumensteigerung von Tesla in den vergangenen 12 Monaten eine für die Marke beruhigendes Signal. "Tesla kann damit auch auf Grundlage der Wertstabilität der beiden Fahrzeuge als sehr starke Marke interpretiert werden."
Bei der Analyse der 15 Top-E-Modelle des Jahres 2020 fällt Dudenhöffer zufolge noch etwas auf. "Ein Teil der Fahrzeuge, wie etwa der BMW i3 ist heute nicht mehr im Markt. Auch das trägt zum schlechten Restwert bzw. hohen Wertverfall des Modells BMW i3 bei." Gleiches gelte für den Skoda Citigo, der im Gegensatz zum VW up einen sehr hohen Wertverlust hat, so wie für den Renault Zoe, einer der früheren Forerunner bei Elektroautos, der zwar heute noch im Markt ist, aber seine frühere gute Marktstellung sehr stark eingebüßt habe.
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