Vollbremsung bei Förderung gewerblicher E-Autos
Schlechte Nachrichten für alle, die sich ein gewerbliches E-Auto zulegen wollen: Die Förderung des Bundes in Höhe von 1.000 Euro soll mit heuer auslaufen. „Wir sind derzeit mit dem Finanzministerium in Verhandlungen und kämpfen dagegen an“, sagt Günther Kerle, Sprecher der Automobilimporteure Österreichs.
Die Autohersteller legen derzeit auf die 1.000 Euro nochmal 1.000 Euro drauf, womit sich die Förderung in Summe auf 2.000 Euro erhöht. Dieser Teil würde dann auch wegfallen. Für heuer sei die Unterstützung, die über das Umweltministerium abgewickelt wird, noch gesichert. Der Grund für das geplante Auslaufen sollen „budgetäre Probleme“ sein, sagt Kerle.
Ein Aus der Förderung hätte für den Absatz von Elektroautos verheerende Folgen. „Es würde die aktuelle Verunsicherung der Menschen verstärken“, sagt Kerle. Zum einen würden die hohen Energiepreise und die Inflation nicht gerade zum Kauf von Autos motivieren, zum anderen würden auch Krisen wie der russische Angriffskrieg in der Ukraine für Zurückhaltung sorgen. Nun würde es für Unternehmer noch schwieriger werden, sich ein umweltschonenderes und günstigeres Fahrzeug in den Fuhrpark zu holen.
Großteils gewerbliche Kunden
Für den Fahrzeughandel wäre eine solche Entscheidung ein harter Schlag. Denn im vergangenen Jahr wurden in Österreich 33.000 Elektrofahrzeuge verkauft – ganze 80 Prozent davon wurden von Unternehmen erstanden. Und das sind nicht nur kleine Lieferwägen oder ähnliches, sondern jegliche Form von E-Autos, auch Pkw.
Ein solches kann ein Unternehmen zum Beispiel einem Mitarbeiter, der täglich nicht viele Kilometer fährt, als „Zuckerl“ gewähren. Denn anders als bei Verbrennern muss der Mitarbeiter bei einem Firmen-E-Auto keinen Sachbezug bezahlen, dieser entfällt hier völlig.
Bis Ende Oktober hofft Kerle Klarheit über die künftige Fördersituation zu haben. Schließlich müsse er noch rechtzeitig Partner und Händler über die Lage informieren. Private bekommen derzeit 5.000 Euro Förderung. Diese soll aber nicht zur Debatte stehen.
Breite Palette an Modellen
Gefördert wird derzeit die Anschaffung von neuen Fahrzeugen mit Elektro-, Brennstoffzellen- oder Plug-In-Hybrid-Antrieb sowie Reichweiten-Expander zur Personen- und Güterbeförderung. Die vollelektrische Reichweite des Pkw muss mindestens 50 Kilometer betragen. Der Brutto-Listenpreis des Basismodells ohne Sonderausstattung darf 60.000 Euro nicht überschreiten.
1.000 Euro gibt es für E-Pkw mit Elektroantrieb und Brennstoffzelle, 500 Euro für Fahrzeuge mit Plug-In-Hybrid und Reichweiten-Expander (plus 500 Euro vom Händler).
Das Umweltministerium meinte auf Anfrage des KURIER nur, dass sich „die Förderungen der E-Mobilitätsoffensive 2023 aktuell in Ausarbeitung“ befinde.
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