Schrumpfkurs mit Werksschließungen bei Nissan

Schrumpfkurs mit Werksschließungen bei Nissan
Bei dem japanischen Autobauer sollen die Produktionskapazitäten um ein Fünftel und 20.000 der 140.000 Jobs gekappt werden.

Nissan will mit einer radikalen Schrumpfkur sein Überleben sichern. Der bereits vor der Coronakrise angeschlagene japanische Autokonzern will die weltweiten Produktionskapazitäten binnen vier Jahren um rund 20 Prozent verringern, wie er am Donnerstag mitteilte. Ebenso stark wird die Modellpalette zusammengestrichen.

Mehrere Werke sollen geschlossen werden, darunter das in Barcelona mit rund 3.000 Mitarbeitern. Es ist bereits der zweite Sanierungsplan binnen eines Jahres, den das Management auflegt, um den Niedergang aufzuhalten. Für das Ende März abgelaufene Geschäftsjahr wies Nissan einen Betriebsverlust von 40,5 Mrd. Yen (342 Mio. Euro) aus, das erste Minus seit elf Jahren.

 

Angaben zur Höhe des geplanten Personalabbaus machten die Japaner nicht. In Medien war unlängst die Rede von rund 20.000 der rund 140.000 Arbeitsplätze. Ein Schwerpunkt könnte Europa sein. Anfang Mai war schon die Rede davon, dass Nissan mehr als die im vergangenen Jahr angekündigten 14 Werke schließen werde.

Parallel zu den Kürzungen will der Konzern bis Ende nächsten Jahres zwölf neue Automodelle an den Start bringen, darunter mehrere Elektrofahrzeuge. Bis Ende 2023 soll mehr als eine Million elektrifizierte Wagen im Jahr von den Bändern rollen. So will Nissan den Anschluss ans Elektrozeitalter halten.

 

Der Umbau ist Teil des von Nissan, Renault und Mitsubishi am Mittwoch bekannt gegebenen Strategieschwenks, mit dem die Dreier-Allianz durch eine engere Zusammenarbeit die Kosten senken und so ihr Überleben sichern will. Mit der neuen Strategie ist die von dem geschassten Konzernlenker Carlos Ghosn favorisierte Verschmelzung von Nissan und Renault erstmal vom Tisch.

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