New Yorker Charme für Wien

New Yorker Charme für Wien
Das Vorbild ist berühmt: Bis zu 100 Mio. Euro sollen aus dem Interconti ein Wiener Rockefeller Center machen.

In die Wiener Nobelhotelszene kommt neuer Schwung: Im März gab der Finanzinvestor Michael Tojner (Global Equity Partners) den Kauf des Hotels InterContinental am Stadtpark bekannt. Den Kaufpreis beziffert Tojner mit 48 Mio. Euro. Am Dienstag wurde der Deal finalisiert, und Tojner hegt bereits große Pläne.

Er will das gesamte Areal aufwerten und das Hotel Intercontinental, den Wiener Eislaufverein und das Konzerthaus Wien zu einem neuen Hotspot für Touristen aus aller Welt machen, erklärt er im KURIER-Gespräch.

Vorbild New York

New Yorker Charme für Wien

Als internationales Vorbild nennt er etwa das Rockefeller Center in New York – allerdings mit drei Mal so großer Eisfläche in Wien: "Man könnte beispielsweise den Eislaufverein modernisieren und offener gestalten." Im Sommer wären Aufführungen des benachbarten Konzerthauses im Freien denkbar.

"Je nach Projektausgestaltung könnten noch einmal rund 100 Millionen Euro in die Standort-Entwicklung fließen", schätzt Tojner. Aktuell gibt es Gespräche mit der Stadt und den beiden Institutionen. Das Hotel solle um Zusatzflächen erweitert werden, die Zimmerzahl mit 450 konstant bleiben.

Genaue Pläne will Tojner noch nicht verraten: Denkbar wären etwa neue Shopping- und Gastro-Flächen, ein zusätzliches Bürogebäude oder ein Nobel-Apartment-Komplex am Dach.

Die hohen Immobilienpreise zwingen fast zu einer gemischten Nutzung: Auch bei den Wiener Hotelprojekten Kempinsky oder Sans Souci entstehen aktuell Luxus-Apartments am Dach – mit dem Ziel, einen Teil des Kaufpreises durch den Wohnungsverkauf rasch wieder einzunehmen. Im Herbst soll das Konzept stehen, Baustart könnte dann 2014 sein.

Angebot gestiegen

New Yorker Charme für Wien

Damit wird es noch enger am Wiener Nobel-Hotelmarkt: Mit Ritz Carlton, Kempinsky, Park Hyatt und Four Seasons werden in den kommenden Monaten oder Jahren vier weitere internationale Top-Häuser ihre Pforten in Wien öffnen. In Summe sieht Hotel-Experte Lukas Hochedlinger vom Marktforscher Christie + Co aktuell 29 Hotels in Wien im Bau. Das Angebot an 5*-Hotels sei in zehn Jahren um ein Fünftel gestiegen. Tojner sieht die Entwicklung trotzdem gelassen: "Das InterContinental ist ein 5*-Hotel mit einem attraktiven Preisansatz."

Luxus-Wohnungen


Mit seiner Wertinvest-Gruppe – die sich auf Immobilieninvestments für Vermögende spezialisiert hat – will Tojner heuer noch "zwei, drei schöne Projekte" umsetzen. Soeben hat er von der Erste Group das Bürohaus Traungasse 12 gekauft (kolportierter Kaufpreis: acht Mio. Euro). "Hier wollen wir ein Investorenmodell realisieren und Wohnungen direkt im schönen Belvedere-Bereich anbieten."

Mit Makler Daniel Jelitzka (Jelitzka + Partner) baut er das bereits teil-eröffnete Hotel 25hours neben dem Wiener Volkstheater fertig: "Bis Herbst wollen wir 200 Zimmer fertig haben." Und in Wiens City baut er mit dem selben Partner das Palais Principe um – es entstehen Nobelresidenzen. Der Quadratmeter kostet bis zu 25.000 Euro, 80 Prozent der Wohnungen sind schon verkauft.

 

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