Nach Millionen-Pleite erhält Fast-Food-Kette Schnitzelhaus zweite Chance

Nach Millionen-Pleite erhält Fast-Food-Kette Schnitzelhaus zweite Chance
Die Gläubiger segnen Sanierungsplan der Betreiberfirma ab, Investoren sollen Geld für Sanierung einschießen.

Die insolvente food4you gmbh, Betreiberin der Restaurantkette Schnitzelhaus mit Sitz in Gießhübl bei Wien, hat einen wichtigen Schritt Richtung Sanierung geschafft. Die Gläubiger haben heute, Donnerstag, den angebotenen Sanierungsplan (20 Prozent Quote) angenommen. Das bestätigt der Gläubigerschutzverband Creditreform dem KURIER. 139 Gläubiger und 78 Dienstnehmer sind laut AKV und KSV1870 betroffen.

Fakten und Zahlen

„Nach der vorläufigen Ergebnisübersicht für 2016 hat die Kette bei Umsätzen von knapp sieben Millionen Euro einen Verlust von rund 2,1 Millionen Euro erwirtschaftet“, heißt es dazu. „Für den Zeitraum des Fortbetriebes bis Ende 2016 wird ein Verlust von rund 200.000 Euro ermittelt. Im Jänner 2017 wurde ein Nettoumsatz von rund 335.000 Euro erzielt.

Ursprünglich umfasste die Kette laut Peter Stromberger vom KSV1870 33 Filialen. Im Rahmen des Insolvenzverfahrens ist geplant, 14 geschlossene und verlustreiche Filialen bzw. deren Mietverträge zu verwerten. In vier Fällen sollen bereits Verträge abgeschlossen worden sein. Es sei davon auszugehen, dass weitere Verwertungen in den nächsten Wochen umgesetzt werden können. Bis zu maximal 50.000 Euro sollen pro Filiale erlöst werden. Dazu muss man aber auch wissen, dass vor Eröffnung des Sanierungsverfahrens Mietzinsrückstände von rund 310.000 Euro bestanden haben. Der Wert aller beweglichen Gegenstände in den Filialen wird auf rund 300.000 Euro geschätzt.

Hilfe von dritter Seite nötig

„Da in allen Fällen das Vermieterpfandrecht zu berücksichtigen ist, kann beim Verkauf der Filialstandorte mit keinen Erlösen aus der reinen Fahrnisverwertung für die freie Konkursmasse gerechnet werden“, heißt es weiter. Derzeit sollen rund 130.000 Euro im Massetopf liegen.

Die Schnitzelhaus-Betreiberfirma soll aber alleine nicht in der Lage sein, die für den Sanierungsplan erforderlichen Geldmittel zu erwirtschaften. Diese sollen daher von dritter Seite eingeschossen werden. Der Geschäftsführer Christian Wimmer, der früher Manager bei McDonald' s war, hat in den vergangenen Wochen Gespräche mit mehreren Investoren geführt, die vor einem positiven Abschluss stehen sollen. Ohne Investor gibt es nämlich keine Zukunft.

Investoren-Gespräche laufen noch

„Die Investoren haben die Annahme des Sanierungsplans abgewartet und jetzt wird mit ihnen weiter gesprochen“, sagt food4you-Anwalt Michael Lentsch von der renommierten Kanzlei Kosch & Partner zum KURIER. „Wir haben bis 25. März Zeit, die Barquote beim Masseverwalter zu erlegen.“ Dafür sind rund 220.000 Euro nötig. Ist das der Fall, wird auch das Gericht den Sanierungsplan absegnen.

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