Nach gescheiterter Übernahme: Greiner steigt bei Recticel aus

Greiner-Vorstandschef Axel Kühner
OÖ-Familienunternehmen verkauft Anteil von 22,6 Prozent am belgischen Rivalen

Der oberösterreichische Kunststoff- und Schaumstoff-Hersteller Greiner will nach dem Scheitern der Übernahme seines belgischen Rivalen Recticel seine Beteiligung dort komplett abbauen.

Greiner teilte mit, dass das Unternehmen mit der belgischen Investmentgesellschaft Baltisse zunächst eine Vereinbarung über den Verkauf eines Anteils von 22,6 Prozent an Recticel getroffen habe. Vergangene Woche hatte Greiner bekannt gegeben, die Übernahme von Recticel endgültig aufzugeben.

Das Familienunternehmen aus Kremsmünster war mit seinem rund 750 Millionen Euro schweren Kaufangebot beim Recticel-Vorstand auf erbitterten Widerstand gestoßen. Es hatte sich im Voraus vom Recticel-Großaktionär Compagnie du Bois Sauvage (CBS) 27 Prozent der Anteile gesichert und peilte mehr als 50 Prozent an. Das Recticel-Management verkaufte die Sparte Technische Schaumstoffe, die Greiner am meisten interessiert hatte, jedoch mit Zustimmung der Aktionäre an den größeren US-Konkurrenten Carpenter Co.

Recticel produziert u.a. Dämmstoffe, die Greiner bisher nicht im Programm hat. Greiner kommt mit 11.000 Mitarbeitern auf einen Umsatz von fast zwei Milliarden Euro.

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