Mögliches Ende der Wertpapier-KESt sorgt für Wirbel

Finanzminister Magnus Brunner
Finanzminister Magnus Brunner will Behaltefrist wieder einführen. Die SPÖ ist empört und spricht von "Politik für Reiche und Superreiche".

Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) will eine alte Forderung der Finanzwirtschaft erfüllen: Die Abschaffung der Kapitalertragssteuer auf Wertpapiere. Im Interview mit dem trend  meinte Brunner: "Ja, das ist ein ganz wichtiger Schwerpunkt für dieses Jahr. Eine steuerliche Entlastung für Investitionen in die eigene Vorsorge muss und wird kommen - und zwar mit einer Behaltefrist für Wertpapiere, um reiner Spekulation vorzubeugen."

Wann es mit dem Ende der Wertpapier-KESt konkret so weit sein werde, sei "Gegenstand von Verhandlungen mit dem Koalitionspartner", sagte der Minister im Interview mit dem Magazin. Als konkrete Ansage, dass diese Steuer noch heuer fällt, wollte der Minister seine Aussagen nicht verstanden haben, wie es heute aus seinem Büro zur APA hieß.

SPÖ kündigt Widerstand an

Die SPÖ kündigte heute jedenfalls massiven Widerstand gegen die Pläne an "Gewinne aus Spekulationsgeschäften steuerfrei zu stellen". "Die ÖVP hat überhaupt keinen Genierer mehr in ihrer Politik für die Reichen und Superreichen", so SPÖ-Finanzsprecher Jan Krainer. Die "Schieflage im Steuersystem" würde mit der Abschaffung noch größer werden, sagte Krainer. "Schon jetzt tragen Konzerne und Reiche sehr wenig zur Finanzierung der Staatsaufgaben bei", betonte er in einer Aussendung.

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