Auf der Gewinnerseite standen einmal mehr die großen Spieler im Modezirkus, allen voran Nike, die Zara-Mutter Inditex, Kering, LVMH, Hermes und Adidas. Also global aufgestellte Luxus- und Sportartikelmarken, die sich viele Konsumenten auch und gerade in Zeiten gestrichener Reisen und Events geleistet haben.
„Für jene europäischen Marken, die in der Mitte positioniert sind, war es schon vor der Krise schwierig und ist es jetzt noch schwieriger“, sagt Achim Berg, Textil-Experte beim Beratungsunternehmen McKinsey.
"Teils Notwendigkeit, teils Gelegenheit"
Aus seiner Sicht ist klar, dass jetzt die Preise steigen werden, speziell bei billiger Mode, die nun deutlich teurer aus Übersee importiert wird – Stichwort gestiegene Frachtraten. „Die meisten Unternehmen arbeiten bereits an den Preiserhöhungen. Das passiert teils aus Notwendigkeit, teils aus Gelegenheit. Wenn überall von der Inflation die Rede ist, wundert es auch niemanden, wenn Kleidung teurer wird.“ Ein Zeitfenster also, das sich in den vergangenen 20 Jahren so nie aufgetan hat, sagt Berg.
Die globale Modeindustrie stellt sich übrigens bereits auf eine Erholung im Jahr 2022 ein, mit Umsätzen, die das Niveau von 2019 um bis zu acht Prozent übersteigen könnten. Wachstumstreiber sind die USA und China, Europa hinkt hinterher. In China liegen die Umsätze bereits auf Vorkrisenniveau. Das Luxussegment wird bis Ende 2021 voraussichtlich einen Umsatz erzielen, der 70 bis 90 Prozent über dem Wert von 2019 liegt.
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