Überraschend hingegen: Mobile Payment-Formen wie Apple Pay oder Google Pay, die das Bezahlen über Smartwatch oder Smarthandy ermöglichen und die erst 2019 in Österreich eingeführt wurden, werden demnach bereits von 26,4 Prozent der Bevölkerung aktiv genutzt. „Vor allem von Unter-40-jährigen, insbesondere jungen Männern“, sagt Resch. Kryptowährungen hingegen spielen noch eine sehr untergeordnete Rolle.
Hauptgründe für die häufige Verwendung von Bargeld seien die breite Akzeptanz, Vertrautheit sowie die Wahrung der Privatsphäre, die mehr als 80 Prozent der Nutzer nennen. „Ein Drittel der Befragten gab an, ein Geschäft nicht aufzusuchen, wenn es kein Bargeld annimmt.“ Umgekehrt würde ein Viertel verweigern, wenn eine Bankomatkarte nicht akzeptiert werde. Bei Kreditkarten werde die verspätete Abrechnung geschätzt.
„Erstaunlicherweise punktet das Bargeld in der Gastronomie“, stellt Resch fest. Bei allen anderen Einkäufen führt die Bankomatkarte (siehe Grafik). „Bei den Über-50-jährigen hat mehr als die Hälfte über 50 Euro bei sich“, so Resch. Das gegenteilige Bild bei jüngeren Menschen: Nur Ein Viertel der Unter-30-jährigen habe kaum oder sogar gar kein Bargeld eingesteckt.
Aber es wird laut Umfrage auch in Österreich zu einer langsamen Veränderung des Zahlungsverhaltens kommen. Resch: „Wir stehen hier vor einem kontinuierlichen Wandel in den nächsten zehn Jahren. Die Kreditkarte und Mobile Payment gewinnen an Bedeutung. Die Bargeldnutzung geht langsam zurück“, sagt Resch. 2033 möchte fast die Hälfte der Bevölkerung Apple Pay & Co verwenden und 85 Prozent werden Online Payment nutzen. Zwei Drittel schließen Kryptowährungen als Zahlungsmittel aber auch noch in zehn Jahren aus.
Abgefragt wurde auch die Einstellung zu Krediten. „Die Österreicher sind grundsätzlich vernünftig bei Finanzierungen“, sagt Enver Sirucic, Vorstandsmitglied des Bankenverbandes und CFO der Bawag. „Drei Viertel meinen, man soll sich nur Sachen kaufen, die man sich auch tatsächlich leisten kann.“ 26 Prozent geben an, dass sie einen Kredit aufnehmen würden, um sich „Träume zu erfüllen“ und etwa ein Haus oder ein Auto zu finanzieren. 21 Prozent würden für die Erhaltung ihres Lebensstils zum Kreditinstitut gehen und 20 Prozent würden ihre Wünsche wie einen Urlaub oder Möbel via Kredit bezahlen.
Apropos Lebensstil: Laut Studie kann infolge der gestiegenen Preise bereits rund ein Viertel der Befragten maximal 5 Prozent vom Einkommen sparen, 13 Prozent können gar nichts sparen. Drei Viertel versuchen, die Ausgaben und Kosten im täglichen Leben zu senken. Daher werde gespart, primär beim Essen auswärts oder ausgehen.
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