Mittwoch,27.1.: ATX mit fast einem Prozent Minus

Symbolbild
Wien bleibt Ausnahme, andere europäische Aktien-Indizes drehten in den grünen Bereich.

Am Mittwoch zeigte sich das europäische Aktien-Umfeld zunächst praktisch durch die Bank im roten Bereich - trotz positiver Übersee-Vorgaben von den US-Börsen und aus Japan, dafür war es aber an Chinas Finanzmärkten abermals abwärts gegangen.

Im Verlauf des Tages hellte sich die Stimmung auf, die Kurse drehten in den positiven Bereich. Die Börse Wien blieb eine Ausnahme, der Leitindex ATX schloss mit knapp einem Prozent Minus bei 2.137,96 Punkten.

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Mittwoch,27.1.: ATX mit fast einem Prozent Minus

Die Wall Street ist nach der Bekanntgabe der US-Zinsentscheidung etwas unter Druck geraten. Eine Zinsänderung war zwar zuvor schon praktisch ausgeschlossen worden. Für Verluste sorgte aber der Hinweis, dass die Fed künftig stärker die globale Konjunktur und die zuletzt sehr turbulente Entwicklung der internationalen Finanzmärkte bei ihren geldpolitischen Entscheidungen berücksichtigen wolle.

Der Dow Jones Industrial verlor zuletzt 0,37 Prozent auf 16 107,79 Punkte, nachdem er am Dienstag noch um 1,8 Prozent gestiegen war. Der breite S&P-500-Index fiel am Mittwoch um 0,03 Prozent auf 1903,04 Punkte. Der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 büßte 1,10 Prozent auf 4187,14 Punkte ein.

Auf Unternehmensseite sorgte Apple mit einem schwachen Geschäftsausblick für Gesprächsstoff. Die Papiere fielen um mehr als 5 Prozent. Marktexperte Daniel Saurenz von Feingold Research verwies jedoch auf die immer noch überragenden Gewinnmargen und die sehr hohe Liquidität des Elektronikkonzerns.

Die Anteilsscheine von Boeing sackten am Dow-Ende um 8,60 Prozent ab. Der Flugzeugbauer enttäuschte ebenfalls mit seinem Geschäftsausblick. Zudem belasteten Sonderkosten den Gewinn des Konzerns zum Jahresende stark.

Anders als Wien sind die europäischen Leitbörsen am Mittwoch mehrheitlich leicht im Plus aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbesserte sich um 0,35 Prozent auf 3.043,47 Zähler.

Etwas erholte Rohölpreise und eine aufgehellte Stimmung an der Wall Street unterstützten auch in Europa im Späthandel die Aktienkurse, nachdem es zuvor klar abwärts gegangen war.

In einer Branchenbetrachtung gab es den stärksten Verkaufsdruck im Bankenbereich zu sehen. Die UniCredit-Aktie musste ein deutliches Minus von drei Prozent verbuchen. Klar aufwärts ging es hingegen für Telekom- und Versorgerwerte.

Banco Santander verbilligten sich leicht um 0,20 Prozent. Hohe Rückstellungen für die Entschädigung von Kunden in Großbritannien haben der spanischen Großbank im Schlussquartal 2015 fast den gesamten Gewinn gekostet. Unter dem Strich verdiente das Institut noch 25 Millionen Euro.

Der Öl- und Gaspreisverfall der vergangenen Monate hinterlässt auch auf Unternehmensseite Spuren: Er brockte dem Chemiekonzern BASF einen Gewinneinbruch ein. Die Papiere fielen 1,8 Prozent.

Für die Papiere des Schweizer Pharmakonzerns Novartis ging es um 3,7 Prozent nach unten. Analysten äußerten sich verhalten zu den Zahlen des vierten Quartals und bezeichneten den Unternehmensausblick für 2016 als enttäuschend. Novartis geht erneut von einer starken Konkurrenz durch Generika aus.

Generali-Anteilsscheine schwächten sich um 1,3 Prozent ab. Der Schweizer Versicherer Zurich hat den Chef des italienischen Rivalen Mario Greco abgeworben.

Freigabe für VW-Rückruf

VW gingen mit minus 0,40 Prozent aus dem Tag. Das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat Volkswagen im Abgas-Skandal die Freigabe für den Rückruf der betroffenen Fahrzeuge des Modells Amarok erteilt. Damit könne VW den Rückruf und die Umrüstung dieses Modells beginnen.

Die Papiere von Ericsson verloren satte 6,3 Prozent, nachdem der Netzwerkausrüster die Gewinnerwartungen des Marktes im Schlussquartal 2015 verfehlt hatte.

Aktionäre des französischen Telekomunternehmens Orange hatten hingegen Grund zur Freude. Die Papiere verteuerten sich um 2,8 Prozent. Händler verwiesen auf eine Empfehlung der Analysten der US-Bank Morgan Stanley.

Die Wiener Börse hat am Mittwoch mit Kursverlusten geschlossen. Der ATX fiel 20,4 Punkte oder 0,95 Prozent auf 2.137,96 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 35 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.173,00 Punkten.

Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,06 Prozent, DAX/Frankfurt +0,23 Prozent, FTSE/London +0,82 Prozent und CAC-40/Paris +0,13 Prozent.

Starke Schwankungen bei den Ölpreisen sowie an den chinesischen Aktienmärkten sorgten zur Wochenmitte auch an den europäischen Börsen für Verunsicherung. Einige Anleger hielten sich zudem im Vorfeld der US-Zinsentscheidung zurück.

Die veröffentlichten Konjunkturdaten aus Europa lieferten kaum nennenswerte Impulse: Die Stimmung der deutschen Verbraucher hat sich zu Jahresbeginn auf hohem Niveau gehalten. Die Stimmung der französischen Verbraucher hat sich im Jänner von hohem Niveau aus aufgehellt, war bekannt geworden.

Zu den größten Verlierern in Wien zählten die Aktien von FACC mit einem Abschlag von 4,85 Prozent auf 4,90 Euro. voestalpine gaben 3,38 Prozent auf 24,43 Euro nach. Stahlwerte haben europaweit den Rückwärtsgang eingelegt, hieß es dazu von Marktbeobachtern. Händler verwiesen auf einen „wirklich enttäuschenden Ausblick“ von US Steel.

Auch Bankentitel fanden sich europaweit auf den Verkaufslisten der Anleger. In Wien rutschten Raiffeisen-Papiere 1,62 Prozent auf 11,55 Euro ab. Anteilsscheine der Erste Group büßten 1,32 Prozent auf 26,84 Euro ein.

Mit den Rohölnotierungen konnten sich auch die heimischen Ölwerte am späteren Nachmittag von ihren Verlaufstiefs lösen. OMV schlossen sogar noch 0,52 Prozent höher bei 23,12 Euro. Schoeller-Bleckmann gaben leicht um 0,33 Prozent auf 42,24 Euro nach.

Klar tiefer notierten auch EVN mit einem Minus in Höhe von 2,12 Prozent auf 10,15 Euro. Bei dem Versorger gilt es allerdings den heutigen Dividenden-Abschlag zu berücksichtigen.

UNIQA sanken um 1,58 Prozent auf 5,68 Euro. Die Analysten der Raiffeisen Centrobank (RCB) haben ihr Anlagevotum von „Buy“ auf „Hold“ gesenkt. Die Experten passten auch ihr Kursziel von 9,50 Euro auf 6,50 Euro nach unten an.

Bei den Titeln von Valneva gab es hingegen einen Kurssprung um 17,55 Prozent auf 3,55 Euro zu beobachten. Die Biotechfirma erwartet nun doch keinen negativen Einfluss durch den Aufbau seines neuen, globalen Marketing- und Vertriebsnetzwerkes. „Valnevas Management ging davon aus, dass der Übergang die Umsätze um fünf bis zehn Millionen Euro negativ beeinflussen wird, dieser Rückgang ist jedoch nicht eingetreten“, hatte das Unternehmen mitgeteilt.

Zu Mittag zeigte sich die Wiener Börse bei moderatem Volumen mit schwächerer Tendenz. Der ATX wurde um 12 Uhr mit 2.142,45 Punkten errechnet, ein Minus von 15,91 Punkten bzw. 0,74 Prozent.

Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -0,56 Prozent, FTSE/London -0,53 Prozent und CAC-40/Paris -0,57 Prozent.

Nach verhaltenem Beginn zeigten sich die europäischen Aktienmärkte zu Mittag einheitlich im roten Bereich. Für Verunsicherung sorgen einmal mehr klar schwächer tendierende Ölpreise. Zudem kommen heftige Schwankungen an den chinesischen Festlandbörsen.

Als Highlight des Tages bezeichneten Analysten allerdings die am Abend anstehende Zinssitzung der US-Notenbank. Auch wenn die meisten Experten heute von unveränderten Leitzinsen ausgehen, wird auf Signale hinsichtlich der weiteren Geldpolitik gehofft.

Aktien aus dem Öl- und Gassektor fanden sich europaweit auf den Verkaufslisten der Anleger. In Wien mussten Schoeller-Bleckmann ein Minus von 2,27 Prozent auf 41,42 Euro verbuchen und OMV schwächten sich um 1,15 Prozent auf 22,73 Euro ab.

Bei den Bankwerten büßten Erste Group um 0,79 Prozent auf 26,99 Euro ein. Die Titel von Raiffeisen gaben 1,58 Prozent auf 11,55 Euro nach. Unter den weiteren Indexschwergewichten zeigten sich voestalpine 1,27 Prozent tiefer bei 24,97 Euro.

EVN fanden sich minus 2,17 Prozent auf 10,15 Euro ebenfalls unter den größeren Verlierern. Die Aktien des Versorgers werden heute allerdings ex-Dividende gehandelt.

Bei den Titeln von Valneva gab es einen Kurssprung um 15,60 Prozent auf 3,49 Euro zu verzeichnen. Die Biotechfirma erwartet nun doch keinen negativen Einfluss durch den Aufbau seines neuen, globalen Marketing- und Vertriebsnetzwerkes. „Valnevas Management ging davon aus, dass der Übergang die Umsätze um fünf bis zehn Millionen Euro negativ beeinflussen wird, dieser Rückgang ist jedoch nicht eingetreten“, teilte das Unternehmen ad hoc mit.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX gegen 9.50 Uhr bei 2.168,51 Punkten, das Tagestief lag gegen 11.50 Uhr bei 2.141,79 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 0,51 Prozent tiefer bei 1.100,78 Punkten. Im prime market zeigten sich 13 Titel mit höheren Kursen, 21 mit tieferen und zwei unverändert. In fünf Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 2.411.049 (Vortag: 2.621.884) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 45,502 (60,99) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Raiffeisen.

Der Wiener Aktienmarkt hat den Handel am Mittwoch mit leichterer Tendenz begonnen. Der heimische Leitindex ATX notierte um 9.15 Uhr bei 2.154,00 Zählern um 4,36 Punkte oder 0,20 Prozent unter dem Dienstag-Schluss (2.158,36). Bisher wurden 400.487 (Vortag: 542.239) Aktien gehandelt (Einfachzählung).

Unter den Einzelwerten kletterten Valneva deutlich um 17,05 Prozent nach oben auf 3,54 Euro. Immofinanz konnten sich um 1,46 Prozent auf 1,73 Euro steigern. Hingegen büßten Raiffeisen 1,19 Prozent auf 11,60 Euro ein und OMV gaben um 0,85 Prozent auf 22,80 Euro nach.

Der deutsche Leitindex in Frankfurt Dax dreht kurz vor 10 Uhr ins Plus und gewinnt 0,1 Prozent auf 9831 Punkte. Zuvor war er um bis zu 0,7 Prozent gefallen.

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