Mit Wasserstoff in Richtung grüne EU

Wasserstoff-Tankstelle
Neue Strategie: So will die EU-Kommission fossile Energieträger mit Wasserstofftechnologie ersetzen

Theoretisch hat Wasserstoff, der in der Natur als chemisches Element reichlich vorkommt, das Zeug zum Wundermittel: Reiner Wasserstoff verbrennt, ohne Schadstoffe zu hinterlassen. Er lässt sich lange Zeit speichern, kann mithilfe einer Brennstoffzelle Elektromotoren antreiben und auch als Gas verwendet werden.

Kurz: Die Verwendung von Wasserstoff soll ein zentrales Element bei der Transformation zu einem klimaneutralen Europa werden.

So will es die EU-Kommission, die am Mittwoch in Brüssel ihre Wasserstoffstrategie vorstellte. Die Pläne sind ehrgeizig, die Hürden noch gewaltig. EU-Vizekommissionspräsident Frans Timmermans sieht einen weiteren Vorteil: „Die neue Wasserstoff-Wirtschaft kann ein Wachstumsmotor werden, um die wirtschaftlichen Schäden durch Covid-19 zu überwinden“, ist Timmermans überzeugt. Ziel sei es mittel- bis langfristig, in Europa eine ganze Wertschöpfungskette für „sauberen Wasserstoff“ zu schaffen.

Massiv gefördert werden nun zwei Arten des Gases: sogenannter blauer und grüner Wasserstoff (siehe auch Story unten). Blau ist die Gewinnung von Wasserstoff auf der Basis von Erdgas. Dabei wird zwar abgespalten, dieses aber unterirdisch gespeichert. In Norwegen wird dieses System bereits betrieben, viele EU-Fördermilliarden sind in diesen Forschungssektor geflossen.

Doch wirklich treibhausgasfrei ist nur sogenannter grüner Wasserstoff – er wird ausschließlich mit erneuerbaren Energieträgern gewonnen, also Wind- oder Sonnenenergie. Zum Ärger von Umweltschützern soll bis 2030 noch die Gewinnung von blauem Wasserstoff gestützt werden, danach nur grüner.

Kommentare