Millionenpleite von Huber Holz GmbH

Bauen mit Holz
Oberösterreichischer Holzverarbeiter aus Palting hat 3,157 Mio. Euro Schulden. Schließung droht.

Über die Huber Holz GmbH mit Sitz im oberösterreichischen Palting wurde am Montag am Landesgericht Ried ein Konkursverfahren eröffnet. Das bestätigen die Gläubigerschutzverbände Creditreform und KSV1870 dem KURIER. 23 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen.

Die Insolvenzursachen

Das Unternehmen, das Holzbalkone, Pergolen und Holzzäune errichtet und mit Gartenhäusern handelt, führt vor allem zwei Ursachen für die Insolvenz an: hohe Investitionskosten für einen Schaugarten und ein darauffolgender drastischer Einbruch der Auftragslage. „Über Anraten eines früheren kaufmännischen Betriebsleiters wurde in den Jahren 2013/14 auf dem angemieteten Betriebsgelände ein Schaugarten um mehr als 300.000 Euro errichtet“, heißt es im Antrag. „Grund hierfür war die berechtigte Hoffnung auf Ausweitung der hohen Umsätze der Vorjahre durch eine entsprechende Präsentation der Leistungen und Produkte des Betriebes in diesem Schaugarten.“ Nach Herstellung dieses Schaugartens sei es völlig unvorhersehbar - ab Mai 2014 - aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Lage zu einer eindeutig feststellbaren „Bremse“ bei Aufträgen und Umsätzen gekommen. Der Umsatzrückgang betrug bis zu 70 Prozent.

Zu hohe Personalkosten

Aufgrund der hohen Umsätze in den Vorjahren 2011 und 2012 konnte der aufgebaute Personal- und Lagerbestand nicht schnell genug abgebaut werden, heißt es weiter. Somit sei die für einen fortdauernden Betrieb erforderliche Liquidität neuerlich massiv geschwächt worden. Zugleich habe sich allerdings gezeigt, dass die kaufmännische Abwicklung der einzelnen Aufträge, zum Teil auch wegen geringfügigen Mängeln in der Ausführung, massiv nachhinkte.

Bank stellte Kredit fällig

Die Hausbank gewährte auf Grundlage der ungekündigten Kreditlinien entsprechende Kredite. Aber eine zweite Bank stellte Ende März 2015 einen Kredit fällig. Die Huber Holz GmbH beziffert ihren Schuldenberg mit 3,157 Millionen Euro, davon entfallen 1,087 Millionen Euro auf die Hausbank und 167.000 Euro auf die zweite Bank; dazu kommt noch ein möglicher Haftungskredit in Höhe von 100.000 Euro. Die Dienstnehmerabfertigungen werden mit 120.000 Euro beziffert.

Indes soll das Anlagevermögen lediglich einen Zerschlagungswert von rund 100.000 Euro haben. Die Betriebsliegenschaft gehört den Gesellschaftern, sie ist aber an die Hausbank verpfändet.

Keine Zukunft

Um vorliegende Aufträge mit einem reduzierten Personalstand in drei bis vier Wochen abzuarbeiten, müsste Rohmaterial in Höhe von 150.000 Euro angekauft werden. Insgesamt würde aber ein Liquiditätsbedarf von rund 200.000 Euro bestehen, um gewinnbringende Umsätze zu erzielen. "Die erforderliche Liquidität ist zumindest aus derzeitiger Sicht nicht aufzubringen und nicht vorhanden", heißt es im Antrag weiter. "Aus diesem Grund wird somit jetzt die Zustimmung zur Schließung des Unternehmens durch den Masseverwalter erteilt."

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