Ohne frisches Geld droht Teak Holz das Aus

Teak-Wälder: 10.000 Dollar pro Woche kostet die Bewirtschaftung.
Muss das Unternehmen rasch liquidiert werden, bleibt den Aktionären nichts.

Auch ohne Regenzeit steht dem Linzer Plantagenbetreiber Teak Holz International das Wasser bis zum Hals. Gibt es nicht demnächst frisches Geld, geht das Unternehmen, das Plantagen in Costa Rica betreibt, unter. Die Verhandlungen über einen Überbrückungskredit seien jetzt in einer finalen Phase, hieß es am Donnerstag. Der hätte allerdings schon vor etwa einem Monat unter Dach und Fach sein sollen. Teak Holz will zumindest vorerst zahlungsfähig bleiben, um mit Investoren oder Käufern verhandeln zu können.

Ganz eng wird es dann spätestens Ende August, wenn eine 15,6 Millionen Euro schwere Wandelanleihe fällig wird. Die Besitzer dieser Anleihen – durch die Stückelung der Papiere zu 50.000 Euro sicher keine Kleinanleger – haben Teak Holz zuletzt zugestanden, vorerst still zu halten. Wenn sie vorübergehend auf die Tilgung von Schulden verzichten, ist das allerdings auch in ihrem ureigensten Interesse. Kann sich Teak Holz irgendwie über Wasser halten, kommen auch sie an Geld. "Das Hauptinteresse haben die Gläubiger", sagt Wilhelm Rasinger von Interessenverband für Anleger. Bei rascher Liquidierung bleibe den Aktionären nichts, der Kurs ist ohnehin im Keller.

Am Donnerstagnachmittag notierte die Teak-Holz-Aktie an der Wiener Börse bei gerade einmal 0,71 Euro. Beim Börsengang im März 2007 hatte die Aktie noch neun Euro gekostet. Nur zu Beginn des Börsenlebens der Aktie lag der Kurs etwas darüber, danach ging es mehr oder weniger stetig bergab.

Börsengang Unsinn

"Es war a priori ein Unsinn, dieses Unternehmen an die Börse zu bringen", meint Rasinger. Bei Bäumen, die viele Jahre brauchen, bis sie geerntet werden können, sei es klar, dass es zu Liquiditätsproblemen komme. Noch dazu sei Teak Holz davon ausgegangen, dass viel höhere Erntemengen möglich sind. Rasinger: "Die Herrschaften waren sehr nonchalant."

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