Millionenpleite eines führenden Elektroanlagenbauers

Millionenpleite eines führenden Elektroanlagenbauers
An dem Unternehmen ist die Stadt Wien mit ihrer Corona-Hilfe "Stolz auf Wien" mit 20 Prozent beteiligt.

„Wir sind einer der führenden Spezialisten für erneuerbare Energien und Blackout-Sicherheit. Ob Photovoltaikanlagen, Energiespeicher, Ladeinfrastruktur oder Lastmanagement – wir konzipieren und bauen die perfekte Lösung gemäß Ihren Anforderungen. Mit Pörner Anlagenbau reduzieren Sie Ihren CO2-Abdruck und sparen Energiekosten!“, heißt es auf der Firmenhomepage. „Wir planen und installieren modernste Sicherheitsanlagen wie Alarmanlagen und Videoüberwachungssysteme, Brandmeldeanlagen, Zutrittskontrollsysteme sowie alle anderen Systeme aus dem Bereich der Sicherheitstechnik, die Ihr Gebäude zu einem sicheren Ort machen.“ Nachsdatz: "Zu unseren Kunden zählen Polizeidirektionen, Gefängnisse, Botschaften, Landes- und Bezirksgerichte sowie OPEC, Justizministerium, Verbund, Austrian Hydro Power, Isover, Uhl Gruppe und Vamed- um nur einige zu nennen."

Die Rede ist von Pörner Anlagenbau GmbH mit Sitz in Wien. Sie hat laut AKV, Creditreform und KSV1870 ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beim Handelsgericht Wien beantragt. Das Verfahren wurde bereits eröffnet wurde. 69 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen. An dem Unternehmen ist die Stadt Wien mit ihrer Corona-Hilfe "Stolz auf Wien" mit 20 Prozent beteiligt. Sie hält eine Stammeinlage in Höhe von 58.750 Euro.

Probleme mit Großprojekt

Bei der Schuldnerin handelt es sich um einen der führenden Gesamtanbieter in den Bereichen Anlagenplanung, Sicherheitstechnik und Elektroanlagenbau, wobei die Haupttätigkeitsfelder in den Bereichen Elektrotechnik und Sicherheitstechnik sowie erneuerbarer Energien angesiedelt sind. 

Das Abgleiten in die nunmehrige Insolvenz wird unter anderen im Zusammenhang mit einem Großprojekt und den daraus resultierenden Problemen zurückgeführt. Es sollen insbesondere angefallene Mehraufwendungen von rund Euro 1,8 Mio. nicht bezahlt worden sein, wodurch es bei der Antragstellerin zu Liquiditätsproblemen gekommen sei“, so der AKV. „Darüber hinaus sollen deutliche Preissteigerungen bei Material- und Personalkosten die Antragstellerin zusätzlich belastet haben. Letztlich sollen außergerichtliche Restrukturierungsmaßnahmen trotz intensiver Bemühungen seitens der Geschäftsführung gescheitert sein sodass, gegenständliche Insolvenz zu beantragen war.“ 

Die Schulden

Die Verbindlichkeiten betragen rund 4,5 Millionen Euro, wobei in diesem Betrag Verbindlichkeiten von rund 172.000 Euro aus einem Crowd Funding enthalten sind. „In Rahmen dieser Finanzierung sollen 130 Personen nachranginge Darlehen zwischen 250 Euro und 10.000 Euro zur Verfügung gestellt haben, wobei eine Nachrangigkeit dieser Darlehen vereinbart worden sein soll“, heißt es weiter.

Im Geschäftsjahr 2022 betrug das Eigenkapital 1,35 Millionen Euro und der Bilanzgewinn rund 115.000 Euro. Aus dem Vorjahr wurde aber ein Verlustvortrag in Höhe von 49.500 Euro ausgewiesen.

Die Zukunft

Das Unternehmen soll fortgeführt und über einen Sanierungsplan in Höhe von 20 Prozent entschuldet werden. „Es wurden bereits diverse Reorganisationsmaßnahmen eingeleitet welche langsam zu greifen beginnen. Im Zuge der beabsichtigten Sanierung sollen die Teilbereiche „Erneuerbare Energien“ und der Bereich „Elektrotechnik – Baustelle Gastgebgasse Installationsarbeiten“ geschlossen werden“, so der AKV

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