Millionenpleite einer bekannten Scooter-Firma

Millionenpleite einer bekannten Scooter-Firma
Derzeit werden aber noch Verhandlungen mit einem potenziellen Investor geführt, ein Fortbertieb ist daher nicht gänzlich ausgeschlossen.

„Kurz nach Aufnahme des Geschäftsbetriebes im Jahr 2022 war die Situation aufgrund der Wirtschaftskrise und des Ukrainekriegs problematisch. Es war ein Verkauf der Fahrzeuge in Österreich und später im Ausland geplant. Der Verkauf stagnierte zu Beginn aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Situation“, heißt es im Insolvenzantrag. „Im ersten Halbjahr 2024 steigerte sich die Nachfrage erheblich. Es konnten auch Abschlüsse mit Neukunden erzielt werden. Die Rückmeldungen der Kunden und Nutzer waren gut. Die Gesamtlage schien sich aufgrund dessen zu entspannen.“

Und weiter heißt es: „Im August und September 2024 stellte sich heraus, dass das Interesse der Neukunden nicht weiter in Aufträge umgesetzt werden konnte. Ein Kunde, von dem bereits ein Auftrag erteilt worden war, verweigerte ohne nachvollziehbare Begründung die Abnahme von 10 Fahrzeugen.“

Die Schuldnerin habe versucht „durch diverse Maßnahmen, Produktionseinschränkungen, Verhandlungen mit Abnehmern im Ausland, diese Probleme in den Griff zu bekommen, ist dabei jedoch gescheitert. Aufgrund des instabilen Auftragseinganges konnte auch kein Investor gefunden werden, der den Liquiditätsengpass überbrückt hätte“.

Die Rede ist von der Jumug Vehicles GmbH mit Sitz in Wien-Simmering. Sie hat laut Creditreform ein Insolvenzverfahren beantragt. Sieben Mitarbeiter sind betroffen.

Die Firmengeschichte

„Die Jumug Vehicles GmbH wurde 2022 gegründet und hat ihren Sitz in Wien. Jumug entwickelt und produziert CargoScooter, emissionsfreie Spezialfahrzeuge für die städtische Paketzustellung. Die CargoScooter von Jumug sind Fahrräder im Sinne des Kraftfahrtgesetzes (KFG), zeichnen sich aber gleichzeitig durch ihre Bauart, ihr Ladevolumen und ihre Zuladung als optimales Transportmittel in der Lieferlogistik auf der letzten Meile aus“, heißt es auf der Firmenhomepage. 

Und weiter heißt es: „Im Einsatz bei Paketzustelldiensten erweisen sie sich als deutlich produktiver als vergleichbare Fahrzeuge. Gleichzeitig fahren sie lautlos, emissionsfrei und verbrauchen nur einen Bruchteil des Platzes im Vergleich zu herkömmlichen Transportern. Zudem enthält ein CargoScooter nur zehn Prozent der Rohstoffe und nur zwei Prozent der Batteriechemikalien eines elektrischen Lieferwagens.“ Zu den Kunden zählt u. a. die Post.

Schulden und Vermögen

Die Schulden werden mit 2,73 Millionen Euro beziffert Das freie Vermögen beträgt rund 30.000 Euro.

Verhandlungen mit potenziellen Investor

„Das Unternehmen kann nicht gewinnbringend oder kostendeckend geführt werden. Sämtliche Sanierungs- und Restrukturierungsversuche sind gescheitert. Das Unternehmen wird mit Insolvenzeröffnung geschlossen und wird ersucht dies mit Beschluss festzustellen“, heißt es im Antrag weiter. „Es werden allerdings derzeit Verhandlungen mit einem Investor geführt, sodass nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Schuldnerin die Wiedereröffnung und Fortführung des Betriebes beantragen wird, um einen zu beantragenden Sanierungsplan umsetzen zu können. Die Verhandlungen mit dem Investor werden vermutlich noch etwa 6-10 Wochen dauern.“

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