Millionenpleite eines bekannten Covid-Testlabors

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Nach den Ausführungen der Schuldnerin im Insolvenzantrag ist eine Unternehmensfortführung nicht möglich. Labor hatte zu Hochzeiten 190 Mitarbeiter.

Nach Beginn der Coronapandemie wurde schuldnerseits die Idee gegründet, PCR-Testungen gegen den Coronaerreger in mobilen Container-Laboren durchzuführen und wurde die Initiative „COVID Fighters“ gegründet, die aufgrund schneller und exakter PCR-Testergebnisse sehr erfolgreich verlief", so der KSV1870. In weiterer Folge hat die Schuldnerin auch an der Ausschreibung über die Durchführung von COVID-19 Testungen an Schulen teilgenommen. Teile dieser Ausschreibung konnten gewonnen werden und wurden ab September 2021 bis Februar 2022 regelmäßig Testungen an allen Pflichtschulen in Nieder- und Oberösterreich sowie in Pflegeheimen sowie Abwasser-Testungen an Kläranlagen in ganz Österreich durchgeführt."

Fünf Millionen Testungen pro Woche

Und weiter heißt es: "Bei einer weiteren Ausschreibung erhielt die Schuldnerin den Zuschlag für die Schultestungen für das Schuljahr 2022/2023. Gemäß den Rahmenverträgen mit dem Vertragspartner war die Schuldnerin verpflichtet, die Leistungsbereitschaft für bis zu fünf Millionen Testungen pro Woche herzustellen. Zur Sicherstellung der Leistungsbereitschaft wurde ein neues Großraumlabor in Mödling eingerichtet und eine Personalaufstockung auf 190 Mitarbeiter vorgenommen. Aufgrund der Entschärfung der Corona-Situation wurden jedoch die Schultestungen seitens des Vertragspartners nicht mehr abgerufen. Dieser Umstand verursachte bei der Schuldnerin bis Juni 2023 massive monatliche Vorhaltekosten und wurde die Liquiditätssituation der Schuldnerin dadurch massiv beeinträchtigt."

Personalstand drastisch reduziert

Die Schuldnerfirma hat in Folge "den Personalstand drastisch reduziert und wurde versucht, neue Projekte aufgrund des erworbenen Know-hows zu entwickeln. Da jedoch die hierfür benötigte Liquidität nicht aufgebracht werden konnte und auch Gespräche bezüglich einer Bankfinanzierung gescheitert sind, mussten die Konsequenzen in Form des vorliegenden Konkursantrages gezogen werden".

Die Rede ist von der Artichoke Biotech GmbH mit Sitz in Göstling an der Ybbs. Sie einen Konkursantrag gestellt. Das Verfahren wurde bereits eröffnet. Laut AKV sind 52 Mitarbeiter von der Pleite betroffen.

"Zunächst befasste man sich mit dem Aufbau einer modernen Hardware-Infrastruktur und ist man nunmehr vorrangig mit der biotechnologischen und chemischen Forschung und Entwicklung sowie die Durchführung von Laboranalysen beschäftigt", heißt es weiter.

 

Schulden und Vermögen

Die Passiva werden mit 5,1 Millionen Euro beziffert, die Aktiva mit rund drei Millionen Euro, wobei aber offene Forderungen in Höhe von 2,9 Millionen Euro strittig sind.

Nach den Ausführungen der Schuldnerin im Insolvenzantrag ist eine Unternehmensfortführung nicht möglich und wird der Betrieb im Rahmen des Insolvenzverfahren zu liquidieren sein.

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