Millionenpleite eines bekannten Alpen-Hotels

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44 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen. Das Hotel soll über einen Sanierungsplan entschuldet werden.

„Willkommen im TRIFORÊT alpin.resort im Weltcup-Skigebiet Hinterstoder – Ihrem Rückzugsort inmitten der atemberaubenden Berglandschaft Oberösterreichs. Privatsphäre auf höchstem Niveau und zugleich absolute Weite erleben – weg von den Zwängen des Alltags, hinein in die pure, sanfte Freiheit. Genießen Sie erstklassige Unterkünfte, kulinarische Höhepunkte und ein umfangreiches Wellnessangebot. Entdecken Sie das Beste an der  Region Pyhrn-Priel. „Umgeben von majestätischer Natur schenken unsere Bergchalets und Appartements Ihnen großzügigen Raum für persönliche Glücksmomente und Freude. Ganz gleich, ob Sie zu zweit, als Familie oder in einer Gruppe anreisen, jeder findet hier seinen individuellen Rückzugsort. Gemeinsam haben alle Chalets und Appartements eine exklusive Ausstattung und ein außergewöhnliches Komfortniveau, die Sie während Ihres gesamten Aufenthaltes genießen werden.“

Die Rede ist von der TRIFORET Alpinresort GmbH (FN 581050k). Über ihr Vermögen wurde am Handelsgericht Wien ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. 44 Mitarbeiter sind betroffen.

„Die Schuldnerin ist Teil der Alpin Family Gruppe, welche an einigen Standorten in Österreich Hotelbetriebe führt – unter anderem das Hotel TRIFORET in Hinterstoder. Dieses Hotel wird von der Schuldnerin als Betreibergesellschaft gemeinsam mit der Alpin Family GmbH betrieben. Über die Alpin Family GmbH wurde bereits am 30. April 2025 am Handelsgericht Wien ein Sanierungsverfahren eröffnet“, so der AKV.  „Die Geschäftsanschrift der Schuldnerin befindet sich zwar in Hinterstoder 10, 4573 Hinterstoder, da jedoch die kaufmännischen und finanziellen Entscheidungen in der Zentrale in Wien getroffen werden, wurde sowohl das gegenständliche Verfahren als auch jenes der Alpin Family GmbH am Handelsgericht Wien eröffnet.“ 

Die Insolvenzursachen

„Das Abgleiten in die nunmehrige Insolvenz wird vor allem auf die massiven Änderungen im Kollektivvertrag der Dienstnehmer in Bezug auf Sonderzahlungen zurückgeführt. Diese Mehrausgaben wurden nur zu kleinen Teilen an die Konsumenten abgegeben. Ebenso mitverantwortlich soll ein deutlicher Rückgang an Zimmernächtigungen im 1. Quartal 2025 sein“, heißt es weiters. Von der Schuldnerin wurden bereits Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet.

Die Schulden

Von diesem Insolvenzverfahren sind 115 Gläubiger mit 1,7 Millionen Euro Forderungen betroffen.

Die Zukunft

„Das schuldnerische Unternehmen soll fortgeführt und über einen Sanierungsplan entschuldet werden“, so der AKV. „Hierfür wird den Insolvenzgläubiger zur vollständigen Befriedigung ihrer Forderungen derzeit eine 20%ige Quote geboten, zahlbar innerhalb von 2 Jahren ab Annahme des Sanierungsplans. Dieser soll aus der laufenden Betriebsfortführung finanziert werden." 

Die Dachgesellschaft

Über das Vermögen der Alpin Family GmbH wurde am 30. April 2025 am Handelsgericht Wien ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Das bestätigte Iris Scharitzer vom Österreichischen Verband Creditreform dem KURIER. Das Unternehmen fungiert als Management- und Betreibergesellschaft von 14 Hotelbetrieben in Österreich und ist an den Hotelbetrieben primär als Kommanditist beteiligt. 73 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen.

Alpin Family vereint Hotelmarken wie „AvenidA“, „The House Collection“ oder „Alpin Rentals“ mit mehr als 3.000 Betten an zehn Standorten im Salzburger Pinzgau und Pongau, in Tirol und in Oberösterreich. Die Firmenzentrale liegt in Wien. Noch im Vorsommer erklärte Alpin Family, einer der führenden Ferienanbieter Österreichs werden und den Jahresumsatz bis 2025 von 55 Millionen auf 75 Millionen Euro steigern zu wollen. 

Die Verbindlichkeiten betragen rund 17 Millionen Euro. "Den Gläubigern wird ein Sanierungsplan mit einer Quote von 20 %, innerhalb von 2 Jahren vom Tag der Annahme des Sanierungsplan, nicht aber vor Rechtskraft der Bestätigung, angeboten", heißt es weiters.

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