Millionenpleite eines ambitionierten Wärmetechnik-Unternehmens

„HOFMANN Wärmetechnik ist der kompetente Partner für Unternehmen aus dem gewerblichen und industriellen Bereich. Wir bieten unseren Kunden hochwertige und effiziente Wärmebehandlungstechnologie“, heißt es auf der Firmen-Homepage. „Mehr als 70 Jahre ist HOFMANN Wärmetechnik bereits im Bereich der Fertigung von Wärmebehandlungsanlagen und Industrieöfen tätig. Alle technischen Neuerungen haben wir im Laufe dieser Zeit hautnah erlebt, in unsere Anlagen integriert und perfektioniert. Ihr Partner in Oberösterreich für Öfen aus Industrie und Gewerbe. Unser Produktions-Programm ist sehr vielfältig. Vom kleinen Laborofen bis hin zur vollautomatischen Ofenanlage mit integrierter Fördertechnik können wir Ihnen gerne ein unverbindliches Angebot erstellen.“
Die Rede ist von der Hofmann Wärmetechnik GmbH mit dem Sitz in 4202 Hellmonsödt, OÖ. Über ihr Vermögen wurde laut Creditreform am Landesgericht Linz ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. 36 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen.
„Das Unternehmen agiert als Komplettanbieter von Aufträgen aller Größenordnungen. Neben Laboröfen werden vollautomatische Ofenanlagen mit integrierter Fördertechnik produziert. Zu seinen Kunden zählen Audi, Austria Metall, Airbus und die Voest AG“, so Martin Achatz von Creditreform.
Die Insolvenzursachen
„Die Unternehmenskrise der Hofmann Wärmetechnik GmbH begann mit der zurückhaltenden Nachfrage am Beginn der Coronakrise. Während der Pandemie war die Erfüllung von Auslandsaufträgen gleichsam unzulässig. Lieferengpässe sowie erhöhte Material- und Energiepreise erschwerten eine Konsolidierung. Die allgemeine Wirtschaftslage sorgt weiterhin für verhaltenes Investitionsverhalten mit einhergehenden nur niedrigen Nachfragesteigerungen“, heißt es weiters. „Der Antrag auf Eröffnung des gerichtlichen Sanierungsverfahrens verweist auch auf die aktuellen Rezessionstendenzen, die es der Hofmann Wärmetechnik GmbH insbesondere am heimischen Markt erschweren, Auftrage zu akquirieren.“
Schulden und Vermögen
Die Passiva werden mit rund 10,5 Millionen Euro beziffert, das Vermögen mit rund 2,8 Millionen Euro.
Die Sanierung
Das Unternehmen soll fortgeführt werden. "Die Fortführungsrechnung geht von einer verlustfreien Entwicklung und nicht bloß geringen Gewinnen aus. Bankenvorgespräche sind geführt, endgültige Entscheidungen sind offen, die Haltung des Insolvenzverwalters ist einzubinden. Restrukturierungen werden notwendig sein“, so Creditreform. „Dazu zählen Auslagerungen nach Teilbereichsschließungen. Durch die erwartete Fixkostenreduzierung erhofft man sich, Auslastungsschwankungen besser ausgleichen zu können. Der Personalstand dürfte in der bestehenden Größe nicht haltbar sein. Zukünftig solle mehr auf margenstärkere Sonderanfertigungen gesetzt werden.“
„Den betroffenen Gläubigern wird ein 20-prozentiger Sanierungsplan zahlbar binnen 2 Jahren ab Annahme angeboten mit dem Ziel, das Unternehmen fortzuführen“, sagt Petra Wögerbauer vom KSV1870. "Die Angaben des schuldnerischen Unternehmens konnten in der kurzen Zeit vom KSV1870 noch nicht ausreichend überprüft werden."
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