Millionenpleite eines bekannten Matratzenherstellers

Das was im eigenen Bett passiert, ist sehr intim. Eight Sleep kann technisch vieles davon durch einen Fernzugriff auf die Daten auslesen. (Symbolbild)
Die Verbindlichkeiten werden mit 4,82 Millionen Euro beziffert.

„Achten Sie nicht nur bei der Matratze auf hohe Qualität, sondern auch beim Betteinsatz. Der Grund: Ohne passenden Lattenrost kann selbst die beste Matratze ihre Vorzüge nicht gänzlich entfalten. Setzen Sie also auf eine solide Basis für Ihren erholsamen Schlaf und wählen Sie den Betteinsatz passend zu Ihrer Matratze aus“, heißt es auf der Firmen-Homepage. „Bei der Auswahl an Schlafsystemen ist für jeden Schlaftyp etwas dabei. Matratzen aus langlebigen, anpassungsfähigen Materialien, wie dem innovativen GELTEX® oder BÙLTEX®, schmiegen sich beim Schlafen an den Körper an. Für die nötige Körperstützung sorgen dabei hochwertige, flexible Lattenroste. Die beiden Komponenten werden so aufeinander abgestimmt, dass sie ein harmonisches Zusammenspiel ergeben.“ Nachsatz: "Erholsamer Schlaf ist der Schlüssel zu mehr Energie und mehr Wohlbefinden. Darum entwickelt sembella®seit über 50 Jahren Produkte, die Ihnen zur Entspannung von Kopf bis Fuß verhelfen. Durch intensive Forschung entstehen immer wieder neue, innovative Schlafsysteme, die Ihren individuellen Bedürfnissen gerecht werden. Unser Ziel: dass die ganze Familie guten Schlaf erlebt und so gemeinsam mehr vom Tag hat."

Die Rede ist von der Aquinos Bedding Austria GmbH, FN 97479b, mit Sitz im Timelkam, OÖ. Über ihr Vermögen wurde heute, Freitag, aufgrund eines Eigenantrages am Landesgericht in Wels ein Konkursverfahren eröffnet. Das bestätigen Creditreform und KSV1870 dem KURIER. Im Geschäftsjahr 2024 wurden 45 Mitarbeiter beschäftigt.

Der Hintergrund

Aquinos Bedding Austria ist die Österreich-Tochter eines der größten Betten- und Matratzenhersteller Europas. Im Firmenbuch der insolventen österreichischen Tochter des portugiesischen Möbelriesen scheint die portugiesische Gesellschaft Aquinos Industry Business and Management SA als Alleingesellschafterin auf. Zu Aquinos gehört die bekannte österreihische Marke Sembella, die im April 2022 übernommen wurde. Die Homepage laut auf: www.sembella.at.

„Die Schuldnerin betreibt seit ihrer Gründung im Jahr 1991 die industrielle Herstellung von und den Großhandel mit Matratzen, Lattenrosten und Zubehör“, so der KSV1870. „Der Marktrückgang im Hauptbettwarenmarkt Deutschland im Jahr 2024 führte dazu, dass 3 konzerninterne Beschaffungsunternehmen die Verpflichtungen aus der Lieferkette gegenüber der Schuldnerin nicht mehr erfüllen können. Als Hauptinsolvenzursache wird also in erster Linie auf Lieferkettenprobleme verwiesen. Auch das zu späte Ergreifen der konzerninternen Kostenreduktionen und die derzeit geringe Auftragslage seien Gründe für die Zahlungsunfähigkeit gewesen.“

„Der Anstieg bei den Produktions,- Material,- und Personalkosten hat der Schuldnerin dann den Todesstoß versetzt“, so Günther Moser von Creditreform.

Die Schulden

Die Verbindlichkeiten werden mit 4,82 Millionen Euro beziffert.

Die Zukunft

„Die Schuldnerin beabsichtigt vorerst die Fortführung ihres Unternehmens, die durch die Eintreibung offener eigener Forderungen, die Abarbeitung laufender Aufträge und die Zurverfügungstellung von Liquidität aus der Unternehmensgruppe finanziert werden soll“, heißt es weiters. Ziel sei die Fortführung und langfristige Sanierung des Unternehmens.

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