Millionenpleite einer bekannten Snack-Automaten-Firma

Millionenpleite einer bekannten Snack-Automaten-Firma
Zukünftige Gewinne sollen durch Teilbetriebsschließungen im Bereich Kantinen erzielt werden.

„Weil jedes Unternehmen anders isst! Wir haben mit GREAT ein innovatives, modulares Versorgungskonzept entwickelt. So können wir zu 100% die Bedürfnisse Ihrer Mitarbeiter erfüllen. Denn wir kümmern uns um den Mittagsschmauser, die Naschkatze und den Koffeinhengst. So ist jeder immer gut versorgt“, heißt es auf der Firmen-Homepage. „Wir vereinen die Kompetenzen aus Automatenverpflegung, Kantinenbetrieb und regionalen Frische-Produkten. Dies stellt sicher, dass Mitarbeiter immer unkompliziert Drinks, Kaffee-Spezialitäten und Snacks direkt bei der Arbeit genießen können.“

Die Rede ist von der Weilhartner Snack GmbH mit Sitz in Dorf an der Pram, OÖ. Sie hat am Landesgericht Ried im Innkreis einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung gestellt. Das bestätigt Creditreform dem KURIER. 55 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen.

Das Unternehmen

„Ihr Unternehmen ist 1995 gegründet worden und ist im Bereich der Automaten- sowie Betriebsverpflegung tätig. Die von ihr betreuten Automaten werden nach individuellen Bedürfnissen laufend mit Snacks und Getränken befüllt. Die Logistik basiert dabei auf telemetrischer Fernwartung“, heißt es weiters.

Die Insolvenzursachen

„Die Investitionen in die digitalisierte Automatenbestückung sowie das neue Geschäftsfeld der Betriebskantinen fiel in den Zeitraum vor Ausbruch der Coronapandemie.  Die nachfolgende Ausweitung des Homeoffice hatte wesentliche negative Auswirkungen auf die weitere Umsatzentwicklung des Unternehmens“, so Creditreform. „Die Antragstellerin entschied, eine Überbrückungsfinanzierung in Anspruch zu nehmen, die wegen schwacher Umsatzanstiege nicht wie geplant innerhalb von zwei Jahren getilgt werden konnte. Steigend Energiekosten, höhere Lohnforderungen und der Zinsanstieg verbrauchten weitere Reserven und trugen zusätzlich zur wirtschaftlichen Schieflage bei."

Die Schulden

Die Verbindlichkeiten werden mit rund 4,9 Millionen Euro beziffert.

Die Zukunft

„Das Unternehmen soll fortgeführt werden. Eine Sanierung sei allein wegen der Standortsicherung im Interesse der Dienstnehmer zu befürworten. Das Zerschlagungsergebnis sei für die Gläubiger jedenfalls vergleichsweise nachteilig“, so Martin Achatz von Creditreform. „Die Entschuldung soll mit Drittmitteln und auch aus den Fortführungserlösen finanziert werden. Zukünftige Gewinne werden durch Teilbetriebsschließungen im Kantinenbereich ermöglicht. Hier wird vor allem die Produktion und die Verwaltung aber auch der direkte Kantinenbetrieb reduziert werden.“ Den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent binnen zwei Jahren angeboten. 

Kommentare