Millionenpleite eines ambitionierten Landmaschinen-Herstellers

Symbolbild
„Als österreichischer, familiärer Industriebetrieb sind wir ein verlässlicher, berechenbarer und kompetenter Partner unserer Kunden und Lieferanten. Wir entwickeln und produzieren Land- und Kommunalmaschinen auf höchstem technischen Niveau. Unsere F&E-Abteilung ist die kompetenteste der gesamten Branche“, heißt auf der Firmen-Homepage. „Die hohen Ansprüche unserer Kunden ermöglichen uns, immer wieder Spitzenleistungen zu erbringen. Nach dem Motto "Qualität ist das, was bleibt, wenn der Preis schon längst vergessen ist!" - können sich unsere Kunden jahrzehntelang auf HYDRAC-Produkte verlassen!“
Und weiters heißt es: „Der Kunde bestimmt unser Denken und Handeln. Herausragender Kundennutzen und langfristige Kundenbindung sind unser oberstes Ziel. Unsere Innovationen gestalten die gemeinsame Zukunft. Mit einzigartigen Ideen schaffen wir für unsere Kunden laufend neue Lösungen, mehr Nutzen und machen sie dadurch noch erfolgreicher. Durch Optimieren unserer Prozesse und Lernen in allen Bereichen werden wir für unsere Kunden immer besser.“
Die Rede ist von der Hydrac Pühringer GmbH & Co. KG mit Sitz in Neuzeug, OÖ. Über ihr Vermögen wurde laut KSV1870 ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Steyr eröffnet. 52 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen.
Die Wurzeln dieses oberösterreichischen Familienindustriebetriebs reichen laut Homepage bis ins Jahr 1966 zurück. Das Unternehmen wurde von Rudolf Pühringer im Alter von 27 Jahren gegründet. "Im selben Jahr begann er mit vier Mitarbeitern, die neuartigen HYDRAC-Frontlader zu produzieren. Sein Vorhaben, die bis dahin verbreiteten fix montierten Frontlader durch eine neuartige Einfahrtechnik leicht an- und abbaubar zu machen, erwies sich bereits nach kurzer Anlaufzeit als internationaler Markthit", heißt es weiters.
Das Unternehmen sei Anbieter für die Ausrüstung von landwirtschaftlichen Traktoren und Lkw. Die wichtigsten Produktbereiche sind Winterdienstgeräte wie etwa Schneepflüge und Streugeräte sowie Frontlader für Traktoren.
Die Insolvenzursachen
„Die Ursachen der eingetretenen Zahlungsunfähigkeit liegen in der sinkenden Nachfrage am Traktormarkt, an der allgemeinen Kostenentwicklung und einem Zahlungsausfall im Rahmen eines großen ausländischen Auftrags“, so Petra Wögerbauer vom KSV1870.
Schulden und Vermögen
Die Passiva werden mit 9,52 Millionen Euro beziffert, die Aktiva mit 1,12 Millionen Euro.
Die Zukunft
„Laut Angaben im Insolvenzantrag ist die Anpassung der betrieblichen Strukturen an die derzeitigen Marktgegebenheiten geplant“, so Petra Wögerbauer vom KSV1870 Linz. „Es ist eine Fortführung des Unternehmens geplant und die Fokussierung auf den Kommunalbereich.“ Den Gläubigern wird ein Sanierungsplan mit 20 Prozent Quote angeboten.
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