Bittere Pleite eines bekannten Drei-Hauben-Restaurants

Symbolfoto
„’s Paul Restaurant ist ein modernes österreichisches Restaurant auf hohem Niveau, welches seinen Gästen eine große Auswahl an heimischen Spezialitäten anbietet. Der Schwerpunkt liegt dabei auf frischen, hochwertigen Zutaten und Produkten aus der Region“, heißt es auf der Firmen-Homepage. „Mittags finden Sie auf unserer Karte österreichische Klassiker mit modernen und internationalen Einflüssen. Mit frischen Fischen aus dem See und Fleisch- und Wurstwaren von regionalen Bauern zaubern wir immer wieder ansprechende Gerichte für Fleisch- und Fischliebhaber. Aus saisonalen Bio-Obst- und Gemüse kreieren wir stetig neue Highlights für unsere vegetarischen Gäste."
Und weiters heißt es. „Abends konzentrieren wir uns auf unser mehrgängiges Gourmetmenü, welches wir nach Möglichkeit alle zwei Monate komplett neugestalten. Bei unserem Menü haben unsere Gäste die Wahl, ob sie sich mit 4 bis 6 Gängen verwöhnen lassen wollen.“
Die Rede ist von der `s Paul Restaurant GmbH mit Sitz in Mitterndorf 23 in Traunkirchen am Traunsee, OÖ. Sie hat laut Creditreform ein Konkursverfahren beim Landesgericht Wels beantragt. Alleingesellschafter ist der Drei-Hauben-Koch Paul Wieder. Fünf Mitarbeiter und eine Praktikantin sind vom Konkurs betroffen.
Der Hintergrund
„Im November 2019 hat der geschäftsführende Gesellschafter Paul Wieder das Einzelunternehmen s‘Paul Restaurant in Mitterdorf 23, 4801 Traunkirchen eröffnet. Die Antragstellerin wurde Mitte Juni 2024 gegründet“, heißt es im Antrag. „Im Oktober 2024 hat die Antragstellerin nach einer langjährigen Betreiberin „Die Stube im Maximilianhof“ Maximilianstraße 1, 4813 Altmünster als zweites Restaurant übernommen. Im Zuge dessen wurde an die vorherige Bestandnehmerin und Betreiberin des Lokals eine Investitionsablöse in Höhe von 95.000 Euro netto bezahlt.“
Nach Übernahme des Gastlokals „Die Stube im Maximilianhof“ soll sich jedoch herausgestellt haben, „dass entgegen den Gästezahlen aus früheren Jahren des Betriebes des Restaurants, die Gäste zunehmend ausblieben und auch Personal für diese Lokalität nicht gefunden werden konnte“. Das Restaurant „Die Stube im Maximilianhof“ wurde mit 30. April 2025 von der Antragstellerin wieder geschlossen. Eine intensive Suche nach einem Nachmieter führte zu keinem Erfolg. Die Antragstellerin wurde durch die Kosten bis zum Ende der Vertragslaufzeit belastet, die nicht erwirtschaftet werden konnten. Der Alleingesellschafter führte 70.000 Euro zu, die aber am Ende nicht ausreichten.
August-Löhne nicht bezahlt
„Hiezu kam, dass allgemein Haubenlokale, so auch das Lokal der Antragstellerin in Traunkirchen, aufgrund des Konsumverhaltens der Gäste derzeit nicht viel Zulauf haben, sodass die erwarteten erforderlichen Mehrumsätze zur Abdeckung der laufenden Kosten des Lokales in Altmünster nicht erzielt werden konnten und können“, heißt es weiters. „Neben rückständigen Miet- bzw. Pachtzinsen können unter anderem die Löhne für den Monat August 2025 nicht mehr ausbezahlt werden. Die Antragstellerin ist jedenfalls als zahlungsunfähig anzusehen.“
Keine Zukunft
Die Antragstellerin beabsichtigt keine Fortführung und keine Sanierung des Unternehmens und stimmt einer Schließung zu.
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