Milliarden für angeschlagene Bankinstitute

Milliarden für angeschlagene Bankinstitute
Alter schützt vor Problemen nicht. Die italienische Bank Monte dei Paschi, 1492 gegründet, braucht viel Geld.

Alter schützt vor Problemen nicht. Das trifft jedenfalls für die italienische Bank Monte dei Paschi zu. Das italienische Institut aus Siena, 1492 gegründet, braucht viel Geld. Problemkredite und jede Menge an italienischen Staatsanleihen, die an Wert verloren haben, brachten die Bank in arge Nöte. Neue Investoren sollen in den nächsten fünf Jahren eine Milliarde Euro bereitstellen. Auf kurze Sicht ist die Bank aber auf die Hilfe des italienischen Staates angewiesen. Sonst wäre es unmöglich, die Vorgaben der europäischen Bankenaufsicht EBA zu erfüllen (siehe kleinen Bericht oben) . Eine Geldspritze von bis zu zwei Milliarden Euro hat der italienische Staat in der Vorwoche der drittgrößten Bank des Landes bereits zugesagt. Zusätzlich wird die Bank Anleihen im Volumen von 1,5 Milliarden Euro auflegen. Diese "Tremonti-Bonds", benannt nach dem früheren italienischen Wirtschaftsminister Giulio Tremonti, können von einem Bankinstitut ausgegeben und vom Staat erworben werden. Innerhalb von drei Jahren will die Bank diese Anleihen nahezu vollständig wieder zurückkaufen können.

Immo-Blase

Unter erdrückenden Bergen an Krediten, die praktisch nicht mehr einzubringen sind, leiden aber vor allem die spanischen Banken. Seit die iberische Immobilien-Preisblase geplatzt ist, mehrt sich der Kapitalbedarf der dortigen Institute. Bis zu 100 Milliarden Euro groß könnte er sein. Hilfe wird, wie berichtet, aus dem derzeitigen Euro-Rettungsschirm EFSF kommen.

Mit einem Trick könnten die Euro-Staaten verhindern, dass diese Hilfe für die spanischen Banken die Staatsverschuldung des Landes weiter in die Höhe treibt. Die Hilfe der Euro-Partner soll nicht an den staatlichen Bankenrettungsfonds in Spanien fließen, sondern an eine privatrechtlich organisierte Organisation, berichtet der Spiegel.

Wie das spanische Rettungsprogramm laufen kann, wird jedenfalls derzeit geprüft. Am 9. Juli soll bei einem Treffen der Finanzminister darüber beraten werden.

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