Meischbergers Luxus-Villa: Ex-Eigentümerin ist insolvent

Buwog-Prozess: Der Angeklagte Walter Meischberger
Die "Erwerb der Waldaugasse 3 GmbH" hat Insolvenz angemeldet, Geschäftsführer rechnet mit Meischberger ab.

Um diese Nobelvilla in Wien-Döbling wurde jahrelang hart prozessiert, im März 2016 soll sie um 2,4 Millionen Euro verkauft worden sein. Mit dem Erlös sollten verschiedene Darlehen von Banken getilgt werden. Das besicherte Obligo bei der Landeshypovereinsbank Vorarlberg soll 1,453 Millionen Euro betragen haben. Letzteres will der Miteigentümer nicht gewusst haben.

Heute, Donnerstag, hat die "Erwerb der Waldausgasse 3 GmbH", der eine Luxus-Villa in Wien-Döbling gehörte, ein Insolvenzverfahren beantragt. Das bestätigt Gerhard Weinhofer von Creditreform dem KURIER. Die GmbH, Geschäftsführer ist der frühere Werbezampano Heinrich Schuster, wird von der renommierten Anwaltskanzlei Muhri und Werschitz vertreten. Die GmbH war Eigentümerin einer Liegenschaft in Wien-Döbling, die ursprünglich vom Lobbyisten Walter Meischberger gekauft worden war.

Schulden und Vermögen

Die Schulden werden mit 1,76 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 1,369 Millionen Euro auf Darlehensverbindlichkeiten der Gesellschafter und 390.200 Euro auf sonstige Verbindlichkeiten. Die Aktiva werden mit 118.555 Euro beziffert. Auf dem Bankkonto liegen gerade einmal 1,65 Euro. Die Aktiva bestehen vor allem aus Mietzinsforderungen (93.000 Euro) gegen Meischberger und gegen dessen ZehnVierzig Agentur für strategische Kommunikation in Höhe von 6.985 Euro.

"Die weiteren Forderungen gegen Ing. Walter Meischberger in Höhe von 637.807 Euro erscheinen - aufgrund seiner desatrösen wirtschaftlichen Situation - ebenso uneinbringlich wie der Regressanspruch in Folge des Verfahrens gegen die vermeintliche ursprüngliche Käuferin." Diese soll ein verbindliches Angebot gelegt haben, bei dem eine Maklerin eine dubiose Rolle gespielt haben soll. Jedenfalls werden diesbezüglich Vorwürfe im Insolvenzantrag erhoben.

Der Hintergrund

Die "Erwerb der Waldausgasse 3 GmbH" wurde gegründet, um Meischberger kurzfristig finanziell zu helfen, seine Steuerschulden aus der Causa Buwog zu berappen. Die Liegenschaft wurde mit einem Wert in Höhe von 2,53 Millionen Euro der Gesellschaft einverleibt.

Zur Finanzierung des Immo-Deals bzw. der GmbH gewährte Heinrich Schuster ein Darlehen in Höhe von einer Million Euro für den Villenankauf, ein weiterer Freund knapp 400.00 Euro und Meischberger gab ein Darlehen in Höhe von 233.000 Euro. Meischberger sollte diese Darlehen, wenn er wieder flüssig ist, tilgen. Doch der geplante Rückkauf oder die Tilgung soll bis heute nicht stattgefunden haben.

Die brisanten Ursachen

Bei den Pleiteursachen werden schwere Geschütze gegen den Buwog-Lobbyisten Walter Meischberger, Gesellschafter der Eigentümergesellschaft, ins Feld geführt. So soll er seinen Mietverpflichtungen nicht nachgekommen sein und die Verwertung "bei allen ihm gebotenen Möglichkeiten gestört haben", und sich geweigert haben, "das Objekt zu räumen". Die Liste der Vorwürfe ließe sich noch fortsetzen.

Die GmbH führt an, dass das gerichtliche Verfahren gegen Meischberger mittlerweile abgeschlossen ist und die Überschuldung Ende September eingetreten ist. Sie geht davon aus, dass die Forderungen bzw. Ansprüche gegen Meischberger nicht werthaltig sind. In früheren Stellungnahmen hat Meischberger alle Vorwürfe zurückgewiesen.

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