Mattersburger Bank: "Diese Vorgangsweise ist letztklassig"

Mattersburger Bank: "Diese Vorgangsweise ist letztklassig"
Anlegervertreter Wilhelm Rasinger im Interview über Wirtschaftsprüfer, Aufsichtsrat und die Staatsholding.

Der Chef des Interessenverbandes für Anleger (IVA) und kritische Aktionärsvertreter Rasinger geht mit den Abschlussprüfern der Mattersburger Skandalbank hart ins Gericht. Die Verteidigung, selbst getäuscht worden zu sein, ist ihm zu billig.

KURIER: Sie sind seit 15 Jahren im Aufsichtsrat einer Großbank, der Erste Group. Wo sehen Sie die Hauptverantwortung für das Desaster in Mattersburg?

Wilhelm Rasinger: Eindeutig bei der Prüferin der TPA. Das Einzige, was TPA bisher gemacht hat, war die Prüferin als Partnerin von der Website zu löschen. Sie hat auch in der Standesvertretung aktiv mitgearbeitet, als Referentin für Fachthemen. Es ist daher davon auszugehen, dass sie in der Theorie kompetent ist.

TPA putzt sich also an der Prüferin ab?

Man versucht, so zu tun, als wäre sie eine Aussätzige und steht nicht zu einer leitenden Mitarbeiterin. Auch wenn Fehler passiert sind, diese Vorgangsweise ist letztklassig. Ich gehe davon aus, dass TPA und die Standesvertretung die Causa aufarbeiten und die Vorgänge prüfen, bevor man vorschnell urteilt. Es geht um die Reputation der TPA und des Berufsstandes. Nur zu sagen, man sei auch getäuscht worden, ist zuwenig. Zumal die Öffentlichkeit erwartet, dass ein Prüfer nach links und rechts schaut und die Verlässlichkeit der Zahlen sicherstellt.

Bei der Commerzialbank waren Auffälligkeiten doch mit freiem Auge erkennbar.

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