Markus Hengstschläger: „Schaue mir Bücher einfach gerne an“

Markus Hengstschläger
Wenn Genetiker Markus Hengstschläger in die Buchhandlung geht, dann nicht immer, um zu kaufen. Manchmal schmökert er nur

Die Covid-Krise samt des Lockdowns bedroht den regionalen Handel und lässt Wertschöpfung ins Ausland abfließen. Daher beleuchtet der KURIER in einer Serie bis Weihnachten das Thema: von regionalen Geschäftsmodellen bis hin zu prominenten Persönlichkeiten und ihrem Einkaufsverhalten. Für die heutige Ausgabe haben wir den Genetiker Markus Hengstschläger gefragt, wo er am liebsten einkauft.

Universitätsprofessor Markus Hengstschläger ist leidenschaftlicher Leser. „Ich lese noch gerne gedruckte Bücher und ich verschenke sie gerne“, sagt der gebürtige Linzer, der sich selbst als Bestseller-Autor einen Namen gemacht hat. Zum Stöbern und um sich zu informieren, geht er am liebsten in die Morawa Buchhandlung in der Wiener Wollzeile. „Vielleicht sollte man das gar nicht so laut sagen, aber es kommt auch vor, dass ich einfach eine gewisse Zeit in der Buchhandlung verbringe, in Büchern schmökere und auch einmal nichts kaufe. Ich schaue mir Bücher auch einfach gerne an“, gesteht Hengstschläger, der seine eigenen Publikationen auch oft in dieser Morawa-Filiale vorstellt. Wie viele andere Autoren auch. In starken Wochen gibt es zwei Lesungen, mitunter kommen bis zu 90 Besucher.

Große Auswahl

Im Geschäft wird auch augenscheinlich, wie groß die Konkurrenz ist. Bis zu 10.000 Bücher – inklusive Dubletten versteht sich – stehen in den Verkaufsregalen bzw. auf den Präsentiertischen. Zu keiner Zeit im Jahr werden so viele Bücher gekauft wie rund um die Weihnachtsfeiertage. Morawa-Geschäftsleiter Georg Büchner schätzt, dass seine Branche bis zu einem Drittel des Jahresumsatzes in den letzten beiden Monaten des Jahres einspielt.

Auf den Kundenansturm nach dem Lockdown hat sich sein Team gut vorbereitet. Um die Einhaltung der von der Regierung vorgeschriebene 10-Quadratmeter-Regel sicherzustellen, muss jeder Kunde beim Eingang einen Einkaufskorb mit in die Filiale nehmen. Gibt es keine Einkaufskörbe mehr, ist rein rechnerisch nicht mehr sichergestellt, dass jeder Kunde im Geschäft zehn Quadratmeter Platz für sich hat. Der nächste Kunde darf erst in die Filiale, wenn wieder ein Korb frei wird, erklärt Büchner.

Online-Shop

In den vergangenen Wochen hatte Morawa zwar starke Zuwächse im Onlineshop, die Lockdown-bedingten Ausfälle in den österreichweit 22 Standorten konnten damit aber freilich nicht ausgeglichen werden. simone hoepke

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