MAN-Steyr: Rendi-Wagner fordert 10-Milliarden-Euro Beteiligungsfonds

URABSTIMMUNG MAN TRUCK&BUS
Bei der Rettung von MAN Steyr sollte die ÖBAG aktiv werden, so die SPÖ-Chefin. Sie will einen Beteiligungsfonds wie in Deutschland

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner fordert einen MAN-Gipfel, "an dem alle Beteiligten an einem Tisch sitzen, bis weißer Rauch aufsteigt". Es gehe schließlich um die Rettung von 8.000 Arbeitsplätzen in der Region.

Aus ihrer Sicht hätte die Bundesregierung mehrere Hebel in der Hand, um den Standort zu retten. Allen voran die ÖBAG, die sich um die Zukunftsfragen des Wirtschaftsstandortes kümmern solle. Zu den Aufgaben des ÖBAG-Chefs gehöre es nämlich "nicht nur, die Aktienkurse der Unternehmen zu beobachten“, so die SPÖ-Chefin.

Aus ihrer Sicht sollte Österreich dem deutschen Vorbild folgen und einen 10 Milliarden Euro schweren Beteiligungsfonds für Firmen auflegen, die in der Krise Unterstützung brauchen. Im Gegenzug soll der Staat eine Beteiligung von maximal zwanzig Prozent am Unternehmen erhalten. Ein Modell, dass sich Rendi-Wagner nicht nur für MAN vorstellen kann. "Von Sonntagsreden werden keine Arbeitsplätze gerettet. Alleine Pressekonferenzen ankündigen, ist zu wenig. Und die ÖBAG braucht auch keinen Frühstücksdirektor mit einer Jahresgage von 600.000 Euro. Sie braucht jemanden, der zukunftsträchtige Industriepolitik vorantreibt“, fordert sie einmal mehr den Rücktritt von ÖBAG-Chef Thomas Schmid.

"Keine Kolonie von Deutschland"

Gewerkschafter Rainer Wimmer betonte am Samstagvormittag, dass sich die MAN-Belegschaft nicht gegen das Konzept von Investor Siegfried Wolf entschieden hat. "Ich glaube, dieses war chancenreich und schlüssig, aber die Bedingungen waren für die Arbeitnehmer inakzeptabel." So hätten am Standort rund 1.000 Stellen gestrichen werden sollen, aber niemand wusste welche. Zudem standen Lohnkürzungen und Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen auf dem Plan. Wimmer spricht einmal mehr von einer "Friss oder Stirb"-Manier. "Österreich ist keine Kolonie von Deutschland. Dass haben sie die Arbeitnehmer dort nicht verdient."

Er kritisiert auch Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck, die vor Monaten ein "Österreich Konsortium" zur Rettung des MAN-Standortes Steyr angekündigt hatte. "Wo ist das Österreich Konsortium? Wäre Zeit zu hören, was dabei rausgekommen ist."

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