MAN: Gespräche mit Belegschaft starten

MAN: Gespräche mit Belegschaft starten
Wie geplant starten heute nach dem Betriebsurlaub bei MAN Steyr Gespräche mit Mitarbeitenden. 500 Stellen sollen gestrichen werden.

Mit jedem Mitarbeiter und jeder Mitarbeiterin soll die Personalabteilung bei MAN Steyr ab heute, Montag, sprechen. Es geht um deren Zukunft in dem künftig als "Steyr Automotive" firmierenden Unternehmen unter Investor Siegfried Wolf. 500 der ingesamt 1.900 Mitarbeitenden aus der Stammbelegschaft müssen gehen. Der Betriebsrat hatte im Vorfeld der Gespräche angekündigt, noch nachverhandeln zu wollen.

Die Belegschaft muss trotz einiger Nachbesserungen Abstriche hinnehmen: Arbeiter verdienen bis zu 15 Prozent netto weniger, Angestellte erhalten bis zu 10 Prozent weniger vom Brutto und die Überstundenpauschalen entfallen. Ein Trostpflaster ist die Übertrittsprämie von bis zu 10.000 Euro pro Mitarbeiter. Für alle, die nicht übernommen werden oder übertreten wollen, wurde ein Sozialplan erarbeitet. Zudem stehen ein Altersteilzeitmodell und eine Arbeitsstiftung zur Verfügung.

Die Zukunft

Steyr müsse als eigenständiges Unternehmen künftige Aufträge gewinnen und eigene Fahrzeuge profitabel produzieren, hieß es in einer Aussendung Wolfs nach einer Betriebsversammlung Mitte Juli, in der er der Belegschaft Details zu seinen Plänen präsentierte. Der Umsatz soll aus dem Bau von Fahrzeugen, der Komponentenfertigung und einem erweiterten Engineering generiert werden, auch ein eigener Vertrieb und ein Verkaufsnetz sollen aufgebaut werden.

Bis Mitte 2023 werden am Standort noch Lkw und Komponenten für MAN gefertigt. Ab dann zieht MAN die Produktion ab und verlagert sie in ein Werk in Krakau in Polen. Zuvor sollen in Steyr parallel neue Fertigungen aufgebaut werden. Die Kunststofflackiererei wird unbefristet weitergeführt. Ab 2022 soll die erste Kleinserie unter der Marke Steyr vom Band rollen. Insgesamt plant Wolf eine Produktpalette aus sieben Fahrzeugen. Die Produktion soll schrittweise auf ein Volumen von 16.000 Fahrzeugen hochgefahren werden.

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