Ab 2022 erste Kleinserie unter der Marke Steyr

Wolf mit dem neuen Logo Steyr Automotive
500 ehemalige Mitarbeiter des MAN Werks Steyrmüssen müssen gehen, es gibt Lohn- und Gehaltskürzungen.

Der Investor Siegfried Wolf, der das MAN-Werk in Steyr gekauft hat, hat am Mittwoch in einer Betriebsversammlung den 1.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sein Team und seine Pläne präsentiert. Kurz zuvor hatte die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) den Kauf der MAN Truck & Bus GesmbH durch Wolfs WSA Beteiligungs GmbH genehmigt. Die neue Firma soll eine GmbH sein und den Namen „Steyr Automotive“ tragen.

Leichte Nutzfahrzeuge

Das neue Unternehmen soll leichte Nutzfahrzeuge, Busse und leichte Lkw bis 12 Tonnen für den europäischen und den Weltmarkt produzieren. Die wichtigsten Zielmärkte sollen in der ersten Phase Österreich, Polen, Rumänien, Spanien und Portugal sein.

Von der rund 1.900 Mitarbeiter umfassenden Stammbelegschaft müssen voraussichtlich etwa 500 gehen. Nach dem bis 22. August dauernden Betriebsurlaub werden die Mitarbeiter zu Gesprächen mit der Personalabteilung eingeladen, in denen die Details für jeden Einzelnen geklärt werden.

Abstrichte bei Löhnen und Gehältern

Die Belegschaft muss trotz einiger Nachbesserungen Abstriche hinnehmen: Arbeiter verdienen bis zu 15 Prozent netto weniger, Angestellte erhalten bis zu zehn Prozent weniger vom Brutto und die Überstundenpauschalen entfallen. Ein Trostpflaster ist die Übertrittsprämie von bis zu 10.000 Euro pro Mitarbeiter. Für alle, die nicht übernommen werden oder übertreten wollen, wurde ein Sozialplan erarbeitet. Zudem stehen ein Altersteilzeitmodell und eine Arbeitsstiftung zur Verfügung.

Bis Mitte 2023 werden am Standort noch Lkw und Komponenten für MAN gefertigt. Ab dann zieht MAN die Produktion ab und verlagert sie in ein Werk in Krakau in Polen. Zuvor sollen in Steyr parallel neue Fertigungen aufgebaut werden. Die Kunststofflackiererei wird unbefristet weitergeführt. Ab 2022 soll die erste Kleinserie unter der Marke Steyr vom Band rollen. Insgesamt plant Wolf eine Produktpalette aus sieben Fahrzeugen. Die Produktion soll schrittweise auf ein Volumen von 16.000 Fahrzeugen hochgefahren werden. Steyr müsse als eigenständiges Unternehmen künftige Aufträge gewinnen und eigene Fahrzeuge profitabel produzieren, heißt es. Ein eigener Vertrieb und ein Verkaufsnetz sollen aufgebaut werden.

Kommentare