Lufthansa-Chef Spohr erwartet weitere Preiserhöhungen
Der Chef der AUA-Mutter Lufthansa, Carsten Spohr, erwartet höhere Preise für Flugtickets infolge des Krieges in der Ukraine. "Ich gehe davon aus, dass sich Fliegen weiter verteuert", sagte Spohr dem Spiegel laut Vorabmeldung vom Freitag. Treibstoff mache 20 bis 30 Prozent der Kosten eines Fluges aus, und der Kerosinpreis habe sich in kurzer Zeit fast verdoppelt, führte Spohr aus.
Die Lufthansa habe dieses Jahr schon zweimal Preiserhöhungen vorgenommen, "und es wird voraussichtlich weitere geben", sagte Spohr weiter. Zwar habe die Lufthansa zwei Drittel ihres Kerosins für 2022 am Terminmarkt beschafft. "Aber bei dem Kerosin, das wir jetzt für die Zukunft einkaufen, schlägt der gestiegene Ölpreis voll durch."
Nachfrageschub bei Buchungen
Trotz der höheren Preise erwartet der Lufthansa-Chef keinen Einbruch bei Ticketverkäufen - im Gegenteil: "Wir erleben bei den Buchungen einen Nachfrageschub. Vergangenes Jahr lagen wir noch bei 40 Prozent der Sitzkapazität von 2019, zurzeit sind wir bei über 50 Prozent, und für den Sommer erwarten wir im Schnitt 90 Prozent." Auf bestimmten Routen habe die Airline bereits mehr Buchungen als 2019.
Viele Menschen wollten nach zwei Jahren Pandemie wieder verreisen und sich "etwas gönnen", so Spohr. "Wir sehen zum Beispiel, dass immer mehr Privatreisende Business- und First-Class-Tickets kaufen. Deshalb nimmt übrigens auch der Champagnerkonsum an Bord zu."
Mögliches Ende der Maskenpflicht
Der Konzernchef rechnet mit einem raschen Ende der Maskenpflicht an Bord: "Viele Staaten lockern ihre Auflagen oder schaffen sie ganz ab, auch in Deutschland wird es dazu kommen", sagte er dem Magazin. "Schon im Mai könnten Restriktionen wie Abstands- und Maskenregeln im globalen Luftverkehr fallen." Ein Teil der Passagiere werde aber sicher auch weiterhin aus eigenem Wunsch die Maske an Bord tragen.
Bei der AUA gilt derzeit ebenfalls weiter eine Maskenpflicht. Diese gelte an Bord von Austrian Airlines Flügen vom Zeitpunkt des Betretens bis zum Verlassen des Flugzeugs. Weiters gilt eine Maskenpflicht auch an allen österreichischen Flughäfen im gesamten geschlossenen Raumbereich.
An Bord der Flugzeuge der Schweizer Lufthansa-Tochter Swiss muss seit heute zum Teil keine Maske mehr getragen werden. Die Maskentragpflicht werde für Fluggäste und Besatzungsmitglieder schrittweise aufgehoben. Dieser Entscheid folge auf den Bundesratsentscheid vom Mittwoch, wonach in der Schweiz ab dem 1. April im öffentlichen Verkehr keine Masken mehr getragen werden müssen, teilte Swiss am Donnerstagabend mit. Die Maskentragepflicht gelte allerdings weiterhin auf Flügen, bei denen die Bestimmungen des Ziellandes das Maskentragen an Bord vorschreiben, so die Swiss weiter. Die Fluggäste würden vor Abflug jeweils über die geltenden Bestimmungen informiert.
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