Lebensmittelverschwendung: "Wegwerfen ist immer noch billiger"

Geschwister und "Unverschwendet"-Gründer Andreas und Cornelia Diesenreiter
Das Unternehmen „Unverschwendet“ rettet Obst und Gemüse aus der Landwirtschaft. Die Überschüsse werden eher mehr als weniger.

Am Anfang standen Cornelia und Andreas Diesenreiter selbst am Feld, ernteten überschüssiges Obst und Gemüse, und kochten es in ihrem Stand am Wiener Schwendermarkt ein. Mittlerweile haben die Geschwister den Acker gegen ein Büro getauscht und können die Mengen, die ihrem Unternehmen „Unverschwendet“ von der Landwirtschaft angeboten werden, gar nicht alle retten.

KURIER: Warum landen heimisches Obst und Gemüse im Müll?

Andreas Diesenreiter: Es gibt Hunderte Gründe dafür. Manchmal bleibt es am Feld liegen, weil die Erntehelfer fehlen. Oder es sind gerade keine Kühltransporter verfügbar und die Ware verdirbt. Es gibt aber auch Überschuss von schon verarbeitetem Obst und Gemüse – etwa Mus oder Saft.

Cornelia Diesenreiter: Derzeit führt das Russlandembargo zum Beispiel dazu, dass Europa keine Äpfel exportieren kann und dadurch Tausende Tonnen bei uns feststecken.

Andreas Diesenreiter: Die große Erkenntnis für uns war: Bevor Lebensmittel im Supermarktregal liegen, durchwandern sie viele Stationen. Und bei allen fallen Überschüsse an – beim Bauer selbst, in der Sortieranlage, der Verpackungsanlage, der Lagerhalle und der Logistik.

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