Lebensmittel: So hat Corona das Einkaufen verändert

Lebensmittel: So hat Corona das Einkaufen verändert
Eine Umfrage der Agrarmarkt Austria zeigt: Regionale Lebensmittel gewinnen stark an Bedeutung. Home Cooking erlebt ein Revival.

Mit Mund- und Nasenschutz und Respektabstand: Das Einkaufen von Lebensmitteln ist fordernder als vor der Corona-Krise. Mit einer Online-Umfrage ließ die Agrarmarkt Austria (AMA) erheben, ob und wie sich das Einkaufsverhalten verändert hat.

Dabei gaben gut 58 Prozent der Befragten an, jetzt seltener Lebensmittel einzukaufen, dafür aber größere Mengen. Bei fast jedem Dritten hat sich die Einkaufsfrequenz dagegen gar nicht verändert.

Herkunft

Hygiene ist mit Abstand jetzt das wichtigste Kriterium. Dahinter rangieren die lange Haltbarkeit. Zu den wichtigen Kriterien zählen aber auch die regionale bzw. österreichische Herkunft. Die Affinität zum Aktionskauf hat dagegen deutlich nachgelassen. "Möge das nach der Krise so bleiben", sagte Michael Blass, Geschäftsführer des AMA Marketing, bei der Online-Präsentation der Umfrage.

Ab Hof

Gegenüber früheren Umfragen deutlich zugelegt haben ganz unterschiedliche Einkaufsquellen. Ganz vorne rangiert hier der Ab-Hof-Verkauf direkt beim Bauern, aber auch Lieferdienste, etwa von Gastronomen oder von Direktvermarktern.

Home Cooking

Aus den Antworten der Befragten eindeutig abzulesen: Home Cooking erlebt ein Revival. Naturgemäß, weil die Gastronomiebetriebe oder Schulkantinen geschlossen sind. "Und zu zwei Drittel wird mit frischen Zutaten gekocht", so Blass. Auf die Frage, was nun vermehrt eingekauft wird, werden allerdings zumeist Teigwaren und Konserven genannt. Dann folgt Frischobst. Frisches Gemüse wird deutlich weniger oft genannt.

Gute Versorgung

Was Michael Blass besonders am Herzen liegt: Die Lebensmittelversorgung in Österreich wird zu fast 97 Prozent als sehr gut oder eher gut bezeichnet. Und: Für die Zeit nach der Krise haben sich die Befragten vorgenommen, Gewohnheiten zu ändern. Die Top-Antworten dabei: stärker auf Hygiene achten, mehr heimische Lebensmittel und mehr Produkte direkt beim Bauern kaufen. "Das kann optimistisch stimmen", sagt Blass. Wenn nur die Hälfte der guten Vorsätze umgesetzt werden, "ist das gut für die heimische Landwirtschaft".

Abgepackt

Was Blass außerhalb der Umfrage registriert hat: Der Absatz von abgepackter Wurst hat deutlich zugelegt. "Da ist Selbstbedienung sicher im Vorteil gegenüber der Theke, die holt jetzt aber wieder auf." Zudem: "Die Aktionitis hat nicht nachgelassen, das ist schade." Allerdings seien auch viele Konsumenten auf Aktionen angewiesen. In Zeiten rapid steigender Arbeitslosigkeit vielleicht noch viel mehr als früher.

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