Die Anschlussbedingungen ans Stromnetz müssen vorab mit dem jeweiligen Netzbetreiber geklärt werden. Es wird ein Zugangsvertrag mit dem Netzbetreiber abgeschlossen. „Erst dann darf man bauen.“
Natürlich hat die Corona-Krise mit dem mehrmaligen Lockdown zu den Verzögerungen beigetragen. „40 bis 50 Prozent unserer Mitarbeiter kommen aus Ungarn“, erläutert Bauer. „Die sind teilweise mehrere Stunden an der Grenze gestanden“.
Es soll auch Kunden gegeben haben, die nicht sehr glücklich waren, wenn in Corona-Zeiten Monteure zum Hausbesuch angetreten sind. „Wir haben nicht gewusst, ob uns die Kunden reinlassen.“ Vor dem Corona-Jahr habe es laut Bauer von der Bestellung bis zur Montage 12 bis 14 Wochen gedauert.
Ein weiterer Grund für Wartezeiten sind Lieferprobleme. Wichtige Teile werden in Asien produziert. Bauer spricht von einer „hohen Abhängigkeit“ von Unternehmen in Fernost. 2020 seien zudem kaum Container für den Transport nach Europa verfügbar gewesen. Die Preise sind massiv gestiegen. Die Transportkosten betragen mittlerweile 20 Prozent des Wertes der importierten Anlagen. Bauer: „Wir rechnen auch heuer wieder mit Verzögerungen. “
Dazu kommt, dass es einen Engpass bei den Arbeitskräften gibt. „Wir haben einen Facharbeitermagel“. Ohne eine ausreichende Zahl an qualifizierten Monteuren wird es mit der Energiewende so schnell nichts werden.
Die derzeit noch gültigen gesetzlichen Rahmenbedingungen sind nicht ideal. „Das alte Ökostromgesetz war nicht unbedingt der Treiber für Fotovoltaik“, lautet die Kritik von Bauer. An einem Stichtag im März werden die Förderungen für Solaranlagen in wenigen Minuten vergeben.
„Ich glaube, es ist in der Politik angekommen, dass wir bei den Förderungen mehr Kontinuität brauchen.“ Bauer wartet ebenso wie die gesamte Solarbranche auf neue Rahmenbedingungen. Das neue Ökostromgesetz hätte eigentlich schon per 1. Jänner in Kraft treten sollen. Bislang könnte sich die Bundesregierung aber nicht auf einen gemeinsamen Entwurf einigen.
Solarvolta gehört zu 50 Prozent dem Verbund. In normalen Jahren werden zwischen 600 bis 800 Einzelbaustellen betreut. Der Jahresumsatz des Unternehmens mit 70 Mitarbeitern beträgt rund 10 Millionen Euro. Es werden insbesondere kleinere Anlagen für private Haushalte gebaut.
Kommentare