„Kunststoffprodukte haben nichts in unserer Umwelt zu suchen“

„Kunststoffprodukte haben nichts in unserer Umwelt zu suchen“
Das österreichische Familienunternehmen Greiner will das US-Geschäft weiter ausbauen.

Das oberösterreichische Familienunternehmen Greiner (2,26 Milliarden Euro Umsatz, 10.700 Mitarbeiter in 30 Ländern) erwartet auch 2023 ein schwieriges Geschäftsjahr – wegen der Energiekrise, der Teuerung und den schwankenden Rohstoffpreisen. Das Kunststoffunternehmen ist bekannt für seine Lebensmittelverpackungen, wie Joghurtbecher, für Schaumstoff-Matratzen und für Diagnostikprodukte im Bereich Medizintechnik.

„In diesen Feldern sind wir sehr gut aufgestellt, vor allem die Medizintechnik ist in der Pandemie ein wichtiges Thema geworden“, sagt Vorstandschef Axel Kühner. Greiner lieferte zum Beispiel die Röhrchen für die Covid-Tests von „Alles gurgelt“. Bei dem Konzern aus Kremsmünster, Oberösterreich, wird Nachhaltigkeit großgeschrieben.

„Wir sind in Österreich eines der ersten Kunststoffunternehmen, das sagt, wir brauchen einen Plan für das Lebensende von Kunststoffprodukten, weil diese nichts in unserer Umwelt zu suchen haben“, sagt Kühner. „Wir müssen uns dieser Verantwortung stellen, egal wo.“ Greiner will auch Vorreiter bei Erneuerbaren Energien sein. „Wir wollen bis 2030 weltweit hundert Prozent unserer verbrauchten Energie aus Erneuerbaren Energien nutzen. In Österreich sind wir schon so weit, global ist noch ein Stück zu gehen“, sagt der Manager.

So gesehen werden die Märkte in Asien und in den USA für Greiner immer wichtiger. „Wir haben einen klaren Fokus auf die USA gelegt, dieser Markt wird in Zukunft noch wichtiger“, sagt Kühner. In den USA werde die Industrie mit sehr konsequenten Fördermitteln unterstützt. Man sei in mehreren Bundesstaaten aktiv und werde die Märkte ausbauen. Der Schwerpunkt liege dabei auf der Medizintechnik.

„Wir sind in diesem Bereich die Nummer zwei weltweit und das wollen wir in den USA mit weiteren Investitionen festigen“, sagt Finanzvorstand Hannes Moser. „Sehr viele Maschinen und Anlagen kommen aus Europa und Österreich.“

Indes sei Recycling in der Kunststoffbranche „die einzige Lösung. Aber chemisches Recycling ist erst im Kommen und verbraucht mehr Energie als mechanisches Recycling“, sagt Kühner. „Deshalb stehen viele Regierungen, auch Österreich, hier noch auf der Bremse.“

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