„Es schmerzt“
„KTM ist mit etwa zehn Prozent unser drittgrößter Kunde, aber wir haben insgesamt 500 verschiedene Kunden“, sagt ABW-Geschäftsführer Josef Paarhammer zum KURIER. „Es macht ein paar Hunderttausend aus, es schmerzt, aber es wird uns nicht in den Grundfesten erschüttern. Wenn man die Hausaufgaben in der Vergangenheit gemacht hat, dann schafft man solche Probleme.“ Man habe mit 23 Millionen Euro ein hohes Eigenkapital und kaum Schulden.
„Es ist bei KTM nicht alles ganz koscher abgelaufen“, sagt Paarhammer. „Als ich am Lieferantentag bei ihnen draußen war, hat der zweite Mann nach Pierer gesagt, es sei alles Wonne und Sonnenschein. Ich verstehe Herrn Pierer nicht, warum er sein Image so zusammenhaut.“ Auch der steirische Auspuff-Hersteller Remus Innovation um Stephan Zöchling ist ein betroffener Zulieferer. „Wir sind Lieferant für Abgasanlagen und sind wie viele andere auch Gläubiger“, sagt Zöchling zum KURIER. „Ich habe die Insolvenz von KTM nicht kommen gesehen. Es gibt Rechnungen, die nicht mehr bezahlt wurden. Es ist keine Million Euro. Freuen tut es uns nicht und es tut uns weh, aber es wird uns nicht umbringen.“ Nachsatz: „Jammern nutzt nichts und wir hoffen, dass wir in diesem Markt nicht noch weitere Insolvenzen sehen.“
„Trifft uns sehr stark“
Auch die Firma Spring Components GmbH mit Sitz in Mariazell ist ein Zulieferer von KTM. „Wir liefern Federn und Biegeteile. Alles, was aus Draht und Band im Motorradl drinnen ist. Zum Beispiel die Ständer- und die Fußrastenfedern, außer Stoßdämpfer- und Ventilfedern“, sagt Spring-Components-Geschäftsführer Hugo Sampl zum KURIER. „Die Insolvenz von KTM trifft uns sehr stark, weil wir doch einen hohen sechsstelligen Umsatz mit KTM gemacht haben, und ich lege einen hohen fünfstelligen Betrag aus offenen Rechnungen ab.“ Spring Components ist ein klassischer Industriezulieferer. „Für uns war die Insolvenz von KTM unvorstellbar“, sagt Sampl. „Wenn man mich vor einem Monat gefragt hätte, welches Unternehmen nie pleite geht, dann hätte ich KTM gesagt. Das war für uns das stabile Paradeunternehmen. Was Offensichtlicheres als Managementfehler können nicht vorliegen.“
„Nicht so schlimm“
„Prinzipiell sind wir davon betroffen, aber die Außenstände sind nicht problematisch“, sagt Reinhard Trippacher von der Firma Rika Blechkomponenten (200 Mitarbeiter) aus Micheldorf, Oberösterreich. „Wir produzieren für KTM zum Beispiel Winkel, um Auspuffe anzuschrauben. Eher kleinere Teile.“ Auch das Automatisierungs- und Robotik-Unternehmen Preishuber mit Sitz in Pöndorf, OÖ, ist betroffen.
„Es ist nicht so schlimm, sondern für uns überschaubar“, sagt Stephan Preishuber zum KURIER. „Wir haben ein paar Schaltschränke gemacht, und einen Teil von den Rechnungen habe ich vorher gekriegt, weil es eine Anzahlung und eine Schlussrechnung gibt. Der Rest wird in die Gläubigermasse reinkommen, da kann man eh nichts machen.“
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