KTM hat weitere 50 Millionen Euro erhalten

KTM hat weitere 50 Millionen Euro erhalten
Um die Produktion im April und Mai zu sichern, braucht der insolvente Motorradhersteller 100 Millionen Euro. Die Hälfte davon ist nun geflossen. Sie soll vom indischen KTM-Miteigentümer Bajaj stammen.
  • KTM hat 50 Millionen Euro erhalten, um die Produktion im April und Mai zu sichern.
  • Bajaj, der indische Miteigentümer, hat bereits einen Teil der benötigten Mittel bereitgestellt.
  • Bis zum 23. Mai 2025 muss KTM eine Gläubigerquote in Höhe von 548 Millionen Euro und 50 Millionen Euro für Verfahrenskosten aufbringen.

Seit 17. März laufen die Bänder bei KTM wieder - seit Dienstag auch wieder im Vollzeit-Modus. Um die Produktion anfahren zu können, hat der indische KTM-Miteigentümer Bajaj am 17. März 50 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Doch reicht das Geld nicht. Um den Betrieb im April und Mai zu sichern, sind insgesamt weitere 100 Millionen Euro nötig.

Die Hälfte davon ist nun geflossen. Die Pierer Mobiltiy AG teilte Dienstagfrüh in einer Aussendung mit, dass "zusätzliche Mittel für die Wiederaufnahme der Produktion der KTM gesichert" seien. Zum zweiten Teilbetrag wurden in der Aussendung keine Angaben gemacht.

Investorensuche läuft 

Am 23. Mai 2025 wird das weitere Schicksal des Motorradbauers endgültig besiegelt. Bis dahin muss das Unternehmen die Gläubigerquote in Höhe von 30 Prozent aufbringen. Dafür sind rund 548 Millionen Euro und weitere 50 Millionen Euro für die Verfahrenskosten nötig. Unklar ist weiterhin, wer als Investor bei KTM einsteigen und die Quote bezahlen wird. 

Auch hierfür kommt der indische Miteigentümer Bajaj in Frage. 

"Keine Gelder an Gläubigern vorbeigeschleust"

Pierer Mobility wies in der Aussendung die Ansicht einer Großbank zurück, über die der KURIER in der Dienstag-Ausgabe berichtete, wonach sie 65 Mio. aus Patronatserklärungen für die KTM-Gruppe fällig gestellt habe. "Die Gesellschaft trifft unter der Patronatserklärung keine Ausstattungsverpflichtung zugunsten des Kreditinstituts", wehrte sich Pierer Mobility gegen Vorwürfe, "dass Gelder an Gläubigern vorbeigeschleust" würden.

Der KURIER hat aus einem Anwaltsschreiben zitiert, wonach die Großbank der Ansicht sei, dass die Pierer Mobility ihrer finanziellen Ausstattungsverpflichtung für die insolventen KTM-Töchter aus besagter Patronatserklärung nicht nachgekommen sei. 

Wenige Wochen nachdem die KTM AG sowie ihre Töchter KTM Components GmbH und KTM Forschungs- und Entwicklungs GmbH am 29. November Insolvenz angemeldet hatten, war die Fertigung der Motorräder mit 13. Dezember eingestellt worden. 

Es erfolgte eine knapp dreimonatige Betriebsunterbrechung mit Lohn- und Gehaltskürzung, um den hohen Lagerbestand abzubauen. Das Unternehmen ist im Vorjahr auf einer Überproduktion von 130.000 Motorrädern sitzen geblieben. 

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