Krisen-Zeiten, und Beamte sind auf Urlaub

In Brüssel schlagen die EU-Experten Alarm, weil ab 25. Juli die große Mehrheit der Kommissionsbeamten auf Urlaub ist.

Trotz des am Freitag verabschiedeten italienischen Sparpaketes ist die Schuldenkrise in Griechenland, Spanien, Portugal und Irland nicht gelöst. In Belgien spitzt sich die Lage zu. Das Vertrauen in die gemeinsame Währung sinkt in der ganzen Euro-Zone.

Griechenland braucht ein zweites Hilfspaket, um in den nächsten Wochen nicht pleite zu sein. Seit Tagen gibt es Gerüchte um einen Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs. Als Termin werden jetzt Donnerstag oder Freitag nächster Woche genannt.
Bundeskanzlerin Angela Merkel sträubt sich nach wie vor gegen ein konkretes Datum.
Und neben der Schuldenkrise muss sich die EU auch mit den politischen Spannungen im arabischen Raum und der Hungersnot in Afrika befassen.

Risiko

In Brüssel schlagen EU-Experten Alarm, weil ab 25. Juli die große Mehrheit der 29.800 Kommissionsbeamten auf Urlaub ist. "Das ist ein Risiko, die Finanzmärkte machen keine Ferien", wird Michael Emerson vom Brüsseler Think Tank Centre of European Policy Studies vom Nachrichtendienst euobserver zitiert.

Traditionell läuft der EU-Betrieb im August auf Sparflamme. Die Kommissare und mehr als 80 Prozent der Beamten sind auf Urlaub. Auf KURIER-Anfrage wehrt sich die EU-Kommission gegen die Annahme, nicht entsprechend auf mögliche krisenhafte Entwicklungen und Sondertreffen der EU-Granden reagieren zu können. "Wir verfügen über die Strukturen und die Arbeitsmethoden, um in einer Krise rasch und effizient handeln zu können", sagte der Pressesprecher von Verwaltungskommissar Maroš Šefčovič. An einen Urlaubsstopp in der Kommission sei nicht gedacht.

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