Korruption: Ex-Mitarbeiter der Strabag unter Verdacht

Korruption: Ex-Mitarbeiter der Strabag unter Verdacht
Sieben Hausdurchsuchungen in Österreich wegen Kroatien-Projekten: Amtsträger sollen bestochen worden sein.

Das Geheimnis um die Razzien, die die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) am zweiten Oktober 2014 rund um den Baukonzern Strabag durchgezogen hat, ist gelüftet. „Wir haben an diesem Tag österreichweit an sieben Büro- und Privatadressen Hausdurchsuchungen durchgeführt“, bestätigt Oberstaatsanwalt Thomas Haslwanter dem KURIER. „Wir ermitteln gegen drei ehemalige Verantwortliche von Gesellschaften der Strabag-Gruppe und einen kroatischen Mittelsmann wegen des Verdachts des Untreue und Bestechung.“

Laut Haslwanter steht im Mittelpunkt „der Verdacht des Abschlusses von Scheinverträgen und der Bezahlung von Scheinrechnungen zum Nachteil der Strabag-Gruppe sowie der Verdacht der Bestechungszahlung an kroatische Amtsträger im Zusammenhang mit drei Projekten in Kroatien, an deren Ausführung die Strabag beteiligt ist oder war.“

Mehrere Hunderttausend Euro Schaden?

Die Vorwürfe sind der WKStA im Zuge von Rechtshilfeersuchen der kroatischen Behörden zur Kenntnis gebracht worden. Nach dem derzeitigen Stand der Untersuchungen könne der Schaden aber nur geschätzt werden. „Wir gehen von mehreren Hunderttausend Euro aus“, sagt Haslwanter.

Auch der Baukonzern bestätigt die „Kroatien-Causa“. „Es ist richtig, dass die Staatsanwaltschaft betreffend kroatischer Bauprojekte ermittelt, jedoch nicht gegen Strabag“, erklärt Strabag-Sprecherin Diana auf Anfrage des KURIER. „Wir unterstützen als Betroffene die zuständigen Behörden vollumfänglich und bitten um Verständnis, dass wir das laufende Verfahren nicht weiter kommentieren können.“

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