Konjunktur verliert deutlich an Schwung

Investitionen gehen zurück
Wifo: BIP wuchs im vierten Quartal um 0,4 Prozent gegenüber Vorquartal. Wachstum 2018 wie erwartet bei 2,7 Prozent .

Das Wirtschaftswachstum in Österreich hat sich im zweiten Halbjahr 2018 deutlich verlangsamt. Gemäß der aktuellen Schnellschätzung des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wie schon im dritten nun auch im vierten Quartal real um 0,4 Prozent im Vergleich zum vorhergehenden Quartal zu.Im Jahresabstand lag das BIP im Schlussquartal um real 2,3 Prozent höher, nach +2,2 Prozent im dritten und +2,7 Prozent im zweiten Vierteljahr 2018.

Fürs Gesamtjahr 2018 ergab sich ein Wirtschaftswachstum von 2,7 Prozent, so das Wifo. Das deckt sich mit den jüngsten Annahmen der heimischen Wirtschaftsforscher von Herbst 2018.

Träges Konsumwachstum

Zum BIP-Wachstum im vierten Quartal trugen laut Wifo die Binnennachfrage sowie der Außenhandel bei. Die heimische Wirtschaft sei Ende 2018 "solide expandiert", wenngleich die Wachstumsdynamik gegenüber dem ersten Halbjahr in fast allen Bereichen abgeflaut habe. Die Konsumausgaben der Privathaushalte legten im vierten Quartal 0,3 Prozent zu, bis Juni waren es im Schnitt +0,4 Prozent gewesen. Die öffentlichen Konsumausgaben wuchsen den Experten zufolge zuletzt mit nur +0,1 Prozent "träge", sodass der Konsum insgesamt 0,2 Prozent zunahm. Auch die Investitionstätigkeit verlor im Jahresverlauf an Schwung.

Exporte lassen nach

Wie die Binnennachfrage lieferte auch der Außenhandel einen positiven Wachstumsbeitrag, wenngleich die Exporte im Jahresverlauf nachließen (zuletzt +0,4 Prozent nach im Schnitt +0,8 Prozent im ersten Halbjahr). Die Importe wuchsen im Schlussquartal um 0,3 Prozent, nach +0,6 Prozent im ersten Halbjahr.

Die Industriekonjunktur schwächte sich auch ab: Nach im Schnitt +1,1 Prozent im ersten Halbjahr stagnierte die Wertschöpfung in der Sachgütererzeugung im Schlussquartal. In der Bauwirtschaft verlief die Konjunktur hingegen weiter stabil. Die Wertschöpfung stieg zuletzt um 0,5 Prozent. Zudem unterstützten die Marktdienstleistungen das Wirtschaftswachstum. Im Handel wuchs die Wertschöpfung um 0,1 Prozent, schwächer als davor. Der Bereich Beherbergung/Gastronomie verzeichnete dagegen eine anhaltend lebhafte Konjunktur mit +1,0 Prozent.

Kommentare