KMU blicken wieder optimistisch in die Zukunft

Symbolbild.
Laut Umfrage von EY: Insgesamt schätzen mehr als neun von zehn Unternehmen ihre Geschäftslage derzeit als eher gut oder gut ein.

Die heimischen kleinen bis mittleren Unternehmen sind für ihre Zukunft optimistisch, geht aus dem heute veröffentlichten Mittelstandsbarometer des Beratungsunternehmens EY hervor (Sample: 600 Personen). "Die Geschäftslage ist nach einem starken Einbruch im Vorjahr wieder so gut wie vor dem Ausbruch der Pandemie: 62 Prozent sehen derzeit eine positive Lage, 2020 waren es nur 37 Prozent", so EY.

Neun von zehn Unternehmen würden davon ausgehen, dass die Geschäftslage in den nächsten sechs Monaten besser wird (33 Prozent) oder gleich gut bleibt (57 Prozent). "Erstmals seit 2019 überwiegt wieder die Zuversicht - aber die Investitionsdynamik bremst", so der Berater. Die größten Sorgen bereite der Fachkräftemangel sowie die Lieferkettenprobleme und schwankende Rohstoffpreise.

Volle Auftragsbücher

"Insgesamt schätzen damit mehr als neun von zehn Unternehmen ihre Geschäftslage derzeit als eher gut oder gut ein. Die Spanne reicht dabei von 78 Prozent in den Bereichen Transport und Energie bis hin zum Tourismus mit 43 Prozent", rechnete EY vor. Viele Unternehmen hätten volle Auftragsbücher, einige profitierten sogar von einer Sonderkonjunktur.

Ein Blick zurück zeigt, dass im Vorjahr jeder zweite Befragte Kurzarbeit genutzt hat. Fast vier von zehn Betrieben verzeichneten Umsatzrückgänge. Fast ebenso viele waren mit Problemen in der Lieferkette konfrontiert, bei 18 Prozent kam es zu Stornierungen von Aufträgen. Immerhin mehr als ein Viertel hat keine Auswirkungen durch COVID-19 gespürt, so Erich Lehner von EY Österreich.

Unzufriedenheit mit Politik

56 Prozent der befragten Firmenverantwortlichen habe eine oder mehrere staatliche Unterstützungsmaßnahmen in Anspruch genommen. Im Vorjahr seien das noch 71 Prozent gewesen. Bei den Branchen, denen vom Steuerzahler geholfen wurde, liege der Tourismus mit 90 Prozent weit vorne.

Trotzdem fällt das Urteil über den wirtschaftspolitischen Umgang mit der Coronakrise schlecht aus: Nur noch 24 Prozent vergeben die Note "gut" oder "sehr gut" - vor einem Jahr lag dieser Anteil noch bei 31 Prozent der Befragten. Wie im Vorjahr würden 21 Prozent sogar ein nur ein "genügend" oder "nicht genügend" vergeben, so das Umfrageergebnis.

Weiteres negatives Urteil

"Auch die Zustimmungsrate zur nationalen Standortpolitik ist gesunken - bereits im dritten Jahr in Folge: Der Anteil der Unternehmen, die diese als positiv bewerten, ist gegenüber Jahresbeginn 2021 von 39 auf aktuell 29 Prozent nach unten gegangen. Noch vor drei Jahren, im Jänner 2019, bekundeten 51 Prozent der befragten Unternehmen ihre Zustimmung zur nationalen Standortpolitik."

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