Kasachstan: "Chancen höher als Risiko"
Im noblen "Ritz-Carlton" in der Wiener City traten am Dienstag 20 österreichische Unternehmen zur Leistungsschau an. Sie zeigten, was sie können, präsentierten ihre neuesten Produkte und führten vor, was sie in Kasachstan bereits erreicht haben und was ihre Ziele in Zentralasien sind.
Neugierig erkundigten sich Bundespräsident Heinz Fischer und sein kasachischer Amtskollege Nursultan Nasarbajew über neue Projekte und Investitionen heimische Firmen im neuntgrößten Land der Welt.
Das Resultat lässt sich sehen: Drei Kooperationsabkommen zwischen Österreich und Kasachstan wurden unterschrieben: Ein Vertrag mit der OMV, ein Vertrag über die Ausbildung von Fachkräften und ein Vertrag über ein österreichisch-kasachisches Wirtschaftsforum. 180 Millionen Euro an Investitionen wurden sofort unter Dach und Fach gebracht, bis 2015 sollen es 500 Millionen Euro sein. Das Resümee von Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl: "Österreich will dabei sein und vom Aufschwung Kasachstans profitieren."
Wachstumsraten bis zu acht Prozent in den nächsten Jahren in der Steppenrepublik ziehen heimische Unternehmen wie ein Magnet an. Der Vorstandsvorsitzende der Christof Holding AG, Johann Christof, schätzt "die Chancen von Investments höher ein als die Risken". Das Grazer Unternehmen (es ist im Bereich Öl, Gas, Düngemittel, Polyesterindustrie, Anlagenbau und Apparatetechnik tätig) schätzt an Kasachstan die "logistische Erreichbarkeit, die besser ist als nach Südamerika oder China".
Politischer Rückenwind
AVL, das global agierende Grazer Unternehmen (Technologietransfer, Motoren, Hybrid-Systeme) , will sein Engagement in Kasachstan nach krisenbedingter Pause wieder aufnehmen. "Wir nützen den politischen Rückenwind, durch die Unterstützung von staatlicher Seite werden uns die Türen geöffnet", sagt AVL-Projektmanager Josef Maier.
Nach Zentralasien zieht es auch die steirische BM-Rosendahl-Gruppe (Maschinenbau, Akku-Batterien) .
Längst im Steppenland tätig ist das Hightech-Unternehmen Frequentis mit Sitz in Wien. Frequentis ist der Weltmarktführer für Kommunikations- und Informationssysteme. Die Gruppe bietet Lösungen für Flugsicherungen, öffentliche Sicherheit und Transport an.
Michael Thiel (Frauscher Sensor Technology) präsentierte mit seiner kasachischen Mitarbeiterin die neueste Technologie für Sensoren im Bahnbereich. Der Ausbau des kasachischen Eisenbahn-Netzes bringt dem Unternehmen neue Aufträge.
Kommentare