Kartoffel-Ernte: Bauern unter Preisdruck
Die heimischen Kartoffel-Bauern werden heuer eine gute Ernte einfahren. Doch das bedeutet nicht notwendigerweise eine gute Nachricht. In Österreich haben die höheren Produktionsmengen direkte Auswirkungen. „Die Preise sind heuer deutlich niedriger“, berichtet Anita Kamptner, Geschäftsführerin der Interessengemeinschaft Erdäpfelbau.
Wobei nicht alle Kartoffelbauern in gleichem Ausmaß betroffen sind. Wer Industriekartoffeln angebaut hat, ist im Vorteil. Die Bauern haben nämlich mit den Verarbeitern von Industriekartoffeln bereits im Vorjahr Lieferverträge mit fixen Preisen abgeschlossen. Bis zu den vereinbarten Liefermengen werden die vertraglich fixierten Preise ausbezahlt. Die Mehrproduktion kann allerdings laut Kamptner nur mit „massiven Preisabschlägen“ verkauft werden.
Industriekartoffeln werden für die Lebensmittelproduktion verwendet und etwa zu Pommes Frites für McDonald’s verarbeitet. Der größte Pommes-Produzent in Österreich ist Lamb Weston in der Nähe von Hollabrunn. Der zweite Verwendungszweck ist die Herstellung von Stärke, die auch in der Lebensmittelproduktion etwa für Suppen oder Soßen gebraucht wird.
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