Was hat Sie am Malerberuf fasziniert?
Eigentlich alles. Schon der Arbeitsalltag und der Kundenkontakt. Ich habe jeden Tag etwas anderes zu tun. Fassaden machen, Metallholz lackieren, abkleben, tapezieren. Es ist vielfältig. Ich arbeite in einem Familienbetrieb mit meinem Papa. Dort habe ich nach der Schule angefangen, um zu schauen, wie der Beruf ist. Nach einem Jahr habe ich bei ihm meine Lehre gestartet.
Wie läuft die Arbeit mit Ihrem Vater?
Es ist schon sehr super. Wir sind ein gutes Team, weil wir wissen, wann man was machen muss, wenn der andere dabei ist. Man spielt sich gut ein und es funktioniert.
Ihre Zukunftspläne?
Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Ich habe erst vor Kurzem meine Meisterprüfung gemacht. Aktuell will ich mich aber voll und ganz auf die Worldskills fokussieren und denke ehrlichgesagt an gar nichts anderes.
Wie unterscheidet sich die Skills-Arbeit von der tatsächlichen Malerarbeit?
Dort ist alles auf Perfektion ausgelegt. Bei meiner Arbeit natürlich auch, aber bei den Skills geht es um Millimeter – egal bei welcher Aufgabe. Und es spielt auch der Zeitdruck eine Rolle. Man muss schnell und genau sein, darauf achten, dass alles wirklich zu hundert Prozent passt. Bei der alltäglichen Malerarbeit ist man zumindest ein bisschen entspannter.
Ein Vier-Tage-Bewerb kann sehr zehrend sein.
Das stimmt, obwohl man das meist gar nicht bedenkt. Man sieht die körperliche Belastung, aber wenn man über fünf Stunden völlig konzentriert sein muss, ist das auch mental sehr anstrengend. Wobei ich glaube, dass es noch herausfordernder ist, sich einzugestehen, dass manche Tage besser laufen als andere. Wenn man etwa einen Rückschlag hat und etwas nicht so gut funktioniert wie in der Woche davor.
Wie bereitet man sich darauf vor?
Unterschiedlich. Wir waren jetzt zum Beispiel auf unserem zweiten Skills-Teamcamp. Dort gab es Vorträge zum Thema Motivation. Also wie man sich motiviert, wenn man sich nicht so gut fühlt.
Konnte das Camp auch den Teamgeist stärken?
Auf jeden Fall. Vor allem beim letzten Tag, als wir unseren Teamspruch entwickelt haben.
Darf man den schon hören oder wird er erst enthüllt?
Ich weiß nicht, deswegen verrate ich ihn besser nicht. Aber es ist beeindruckend, wenn fünfzig Leute ihn zusammen schreien. Es hat Power.
Macht Ihnen die internationale Konkurrenz Sorgen?
Es gibt Länder, denen nachgesagt wird, dass sie sehr gut sind. Aber wer tatsächlich kommt und etwas kann, stellt sich erst später heraus. Ich freue mich schon auf die Bewerbe und die Teilnehmer. Einige habe ich bei einem Wettbewerbstraining in Abu Dhabi kennengelernt und es war schön. Mir ist nur wichtig, dass meine harte Arbeit sich auszahlt. Ich werde mein Bestes geben. Aber die Chance und Erfahrung allein sind schon ein Wahnsinn.
Sie haben sich für den Malerberuf entschieden. Hätte Sie aber noch ein weiterer Skills-Beruf interessiert?
Fliesenlegen würde mich interessieren. Ich habe die Teilnehmer damals in Salzburg gesehen und finde die Arbeit ziemlich cool. Von Berufen mit Computern würde ich aber eher die Finger lassen (lacht).
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